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Der Palästina - Israel Konflikt

http://www.publications.parliament.uk/pa/cm200809/cmhansrd/cm090115/debtext/90115-0013.htm, Video bei youtube
 
15 Jan 2009

Sir Gerald Kaufman (Manchester, Gorton) (Lab):

I was brought up as an orthodox Jew and a Zionist. On a shelf in our kitchen, there was a tin box for the Jewish National Fund, into which we put coins to help the pioneers building a Jewish presence in Palestine.

I first went to Israel in 1961 and I have been there since more times than I can count. I had family in Israel and have friends in Israel. One of them fought in the wars of 1956, 1967 and 1973 and was wounded in two of them. The tie clip that I am wearing is made from a campaign decoration awarded to him, which he presented to me.

I have known most of the Prime Ministers of Israel, starting with the founding Prime Minister David Ben-Gurion. Golda Meir was my friend, as was Yigal Allon, Deputy Prime Minister, who, as a general, won the Negev for Israel in the 1948 war of independence.

My parents came to Britain as refugees from Poland. Most of their families were subsequently murdered by the Nazis in the holocaust. My grandmother was ill in bed when the Nazis came to her home town of Staszow. A German soldier shot her dead in her bed.

My grandmother did not die to provide cover for Israeli soldiers murdering Palestinian grandmothers in Gaza. The current Israeli Government ruthlessly and cynically exploit the continuing guilt among gentiles over the slaughter of Jews in the holocaust as justification for their murder of Palestinians. The implication is that Jewish lives are precious, but the lives of Palestinians do not count.

On Sky News a few days ago, the spokeswoman for the Israeli army, Major Leibovich, was asked about the Israeli killing of, at that time, 800 Palestinians—the total is now 1,000. She replied instantly that

“500 of them were militants.”

That was the reply of a Nazi. I suppose that the Jews fighting for their lives in the Warsaw ghetto could have been dismissed as militants.

The Israeli Foreign Minister Tzipi Livni asserts that her Government will have no dealings with Hamas, because they are terrorists. Tzipi Livni’s father was Eitan Livni, chief operations officer of the terrorist Irgun Zvai Leumi, who organised the blowing-up of the King David hotel in Jerusalem, in which 91 victims were killed, including four Jews.
Israel was born out of Jewish terrorism. Jewish terrorists hanged two British sergeants and booby-trapped their corpses. Irgun, together with the terrorist Stern gang, massacred 254 Palestinians in 1948 in the village of  Deir Yassin. Today, the current Israeli Government indicate that they would be willing, in circumstances acceptable to them, to negotiate with the Palestinian President Abbas of Fatah. It is too late for that. They could have negotiated with Fatah’s previous leader, Yasser Arafat, who was a friend of mine. Instead, they besieged him in a bunker in Ramallah, where I visited him. Because of the failings of Fatah since Arafat’s death, Hamas won the Palestinian election in 2006. Hamas is a deeply nasty organisation, but it was democratically elected, and it is the only game in town. The boycotting of Hamas, including by our Government, has been a culpable error, from which dreadful consequences have followed.

The great Israeli Foreign Minister Abba Eban, with whom I campaigned for peace on many platforms, said:

“You make peace by talking to your enemies.”

However many Palestinians the Israelis murder in Gaza, they cannot solve this existential problem by military means. Whenever and however the fighting ends, there will still be 1.5 million Palestinians in Gaza and 2.5 million more on the west bank. They are treated like dirt by the Israelis, with hundreds of road blocks and with the ghastly denizens of the illegal Jewish settlements harassing them as well. The time will come, not so long from now, when they will outnumber the Jewish population in Israel.

It is time for our Government to make clear to the Israeli Government that their conduct and policies are unacceptable, and to impose a total arms ban on Israel. It is time for peace, but real peace, not the solution by conquest which is the Israelis’ real goal but which it is impossible for them to achieve. They are not simply war criminals; they are fools.

15.1.09
Rede vor dem britischen Unterhaus
Sir Gerald Kaufman (Manchester, Gorton) (Lab):

Ich bin als orthodoxer Jude und als Zionist aufgewachsen. Auf einem Regal in unserer Küche befand sich eine Blechbüchse für den Jüdischen Nationalfonds, in die wir Münzen warfen, um den Pionieren in Palästina beim Aufbau einer jüdischen Präsenz zu helfen.

Ich bin das erste Mal im Jahre 1961 nach Israel gefahren, und ich bin dort öfter gewesen als ich zählen kann. Ich hatte Familie in Israel und habe Freunde in Israel. Einer von ihnen kämpfte in den Kriegen von 1956, 1967 und 1973 und wurde in zwei von ihnen verwundet. Die Krawattennadel, die ich trage, ist aus einem ihm verliehenen Feldzugsorden hergestellt, den er mir gegeben hat.

Ich habe die meisten der Premierminister Israels gekannt, angefangen mit dem Gründungspremierminister David Ben-Gurion. Golda Meir war mein Freundin, ebenso Yigal Allon, der stellvertretende Premierminister, der als General im Unabhängigkeitskrieg von 1948 den Negev für Israel eroberte.

Meine Eltern kamen als Flüchtlinge aus Polen nach Großbritannien. Die meisten ihrer Familienangehörigen wurden danach während des Holocaust von den Nazis ermordet. Meine Großmutter lag krank im Bett als die Nazis in ihrer Heimatstadt Staszow in ihr Haus kamen. Ein deutscher Soldat erschoss sie im Bett.

Meine Großmutter starb nicht, um den israelischen Soldaten, die palästinensische Großmütter in Gaza ermorden, zu decken. Die gegenwärtige israelische Regierung nutzt die anhaltenden Schuldgefühle unter den Nichtjuden wegen des Abschlachtens der Juden während des Holocaust rücksichtslos und zynisch als Rechtfertigung für ihre Ermordung von Palästinensern aus. Die Folgerung ist, dass jüdische Leben kostbar sind, die Leben von Palästinensern aber nicht zählen.

Bei Sky News wurde vor einigen Tagen die Sprecherin der israelischen Armee, Major Leibovich, über das Töten von 800 Palästinensern – mittlerweile sind es 1000 - gefragt. Sie antwortete ohne zu zögern, dass

"500 davon Militante waren."

Das war die Antwort eines Nazis. Ich nehme an, dass die Juden, die im Warschauer Getto um ihr Leben kämpften ebenfalls als Militante abgetan hätten werden können.

Die israelische Außenministerin Tzipi Livni besteht darauf, dass ihre Regierung keinen Umgang mit der Hamas haben wird, weil diese Terroristen sind . Tzipi Livnis Vater war Eitan Livni, leitender Operationsoffizier für die Terroristengruppe Irgun Zvai Leumi, der die Sprengung des King David Hotels in Jerusalem organisierte, in welcher 91 Opfer getötet wurden, einschließlich vierer Juden.

Israel wurde aus jüdischen Terrorismus geboren. Jüdische Terroristen hängten zwei britische Feldwebel auf und benutzen ihre Leichen als Sprengfallen. Irgun massakrierte 1948 zusammen mit der terroristischen Stern-Bande 254 Palästinenser im Dorf Deir Yassin. Heute deutet die gegenwärtige israelische Regierung an, sie wäre unter bestimmten Bedingungen Willens, mit dem palästinensischen Präsidenten Abbas von der Fatah zu verhandeln. Dafür ist es zu spät. Sie hätten mit Fatahs früherem Führer, mit Yasser Arafat, der ein Freund von mir war, verhandeln können. Stattdessen haben sie ihn in seinem Bunker in Ramallah belagert, wo ich ihn besucht habe. Wegen der Schwäche der Fatah seit Arafats Tod hat die Hamas 2006 die palästinensischen Wahlen gewonnen. Die Hamas ist eine äußerst scheußliche Organisation, aber sie wurde demokratisch gewählt und sie war die einzig mögliche Wahl. Der Boykott der Hamas auch durch unsere Regierung war ein strafbarer Fehler, der schreckliche Folgen hatte.

Der  große israelische Außenminister aber Abba Eban, mit dem ich mich bei vielen Gelegenheiten für Frieden eingesetzt habe, sagte:

"Man erreicht Frieden, indem man mit seinen Feinden redet."

Wie viele Palästinenser die Israelis auch in Gaza ermorden mögen, sie können dieses existenzielle Problem nicht durch militärische Mittel lösen. Wann immer und wie immer der Kampf endet, es werden immer noch 1,5 Millionen Palästinenser in Gaza sein und 2,5 Millionen weitere im Westjordanland. Sie werden durch die Israelis wie Dreck behandelt, mit hunderten von Straßensperren und mit den grausigen Bewohnern der illegalen jüdischen Siedlungen, von denen sie auch gequält werden. Die Zeit wird kommen, in gar nicht so ferner Zeit, wenn sie die jüdische Bevölkerung in Israel zahlenmäßig übertreffen werden.

Es ist Zeit für unsere Regierung, der israelischen Regierung klarzumachen, dass ihr Benehmen und ihre Politik nicht akzeptabel sind, und ein totales Verbot für Waffenexporte nach Israel auszusprechen. Es ist Zeit für Frieden, aber richtigen Frieden, nicht die Lösung durch Eroberung, wie es das wirkliche Ziel der Israelis ist, wenn auch unmöglich für sie zu erreichen. Sie sind nicht einfach Kriegsverbrecher; sie sind Dummköpfe.

Übersetzung: Peter Voß