GASA:
DER BÖSE, BÖSE NACHBAR Rolf Verleger Was würden Sie tun - so schrieb am 31.12. die israelische Geschichtswissenschaftlerin Prof. Fania Oz-Salzberger in der FAZ - wenn Ihr Nachbar immerzu Steine und Molotowcocktails auf Ihre Wohnung wirft? Würden Sie nicht irgendwann zum Gewehr greifen, um diesem Treiben ein Ende zu machen? Und wenn sich der Nachbar mit seinen Kindern umgibt, damit Sie ihn nicht treffen, würden Sie dann nicht sogar ein Gewehr mit Zielfernrohr nehmen? Just so wie dieser Nachbar verhalte sich die Hamas in Gasa, wenn sie israelische Städte mit ihren Sprengstoffraketen beschieße. Daher sei der jetzige Krieg Israels gegen Gasa ein gerechter Krieg. Mit diesem schönen Beispiel vom Leser und seinem Nachbarn kann man tatsächlich vieles anschaulich klarmachen. Nennen wir der Einfachheit halber Sie und Ihre vom bösen Nachbarn terrorisierte Familie die Hausbesitzer und betrachten wir nun die merkwürdigen Verhältnisse im Wohnblock. Die Nachbarswohnung ist Gasa. 1) Sie haben vor drei Jahren dem Nachbarn die Schlüssel abgenommen. Ohne Ihre Zustimmung als Hausbesitzer darf die Nachbarsfamilie nicht aus ihrer Wohnung heraus, weder zum Arbeiten noch zum Studieren noch zum Verreisen noch zum Einkaufen. Ohne Ihre Zustimmung als Hausbesitzer bekommt der Nachbar keine Post, nichts zu essen, keinen Strom, kein Gas und keinen Besuch: Die Wohnung ist abgeschlossen, Sie als Hausbesitzer haben den Schlüssel, und der böse, böse Nachbar ist eingeschlossen. Und zwar seit 2006, seit fast drei Jahren. Da bekam der böse, böse Nachbar eine Wut. Der Fehler des bösen, bösen Nachbarn und seiner Freunde im anderen Wohnblock: Diese Leute haben die falsche Partei gewählt. Dabei waren Sie doch so nett zu dem Nachbarn gewesen, dass Sie vor vier Jahren, 2005, freiwillig von seinem Balkon mit Seeblick ausgezogen waren, den Sie ihm mal früher abgenommen hatten. Allerdings eines Blickes oder Wortes gewürdigt hatten Sie diesen Typen bei Ihrem Auszug natürlich auch nicht. Und die Balkonmöbel haben Sie demoliert. Wo kommen wir denn da hin, wenn wir mit unseren Nachbarn reden würden? Und nun erzählen Sie aller Welt zwar, dass Sie den Balkon geräumt haben; aber dass Sie immer noch die Wohnungsschlüssel haben, das sagen Sie nicht. Da bekam der böse, böse Nachbar eine Wut. 2) Sie haben vor zwei Jahren dem Nachbarn eine Schlägergang geschickt. Sie und Ihre nordamerikanischen Freunde vom Hausbesitzerverband hatten 2007 eine Schlägertruppe in der Nachbarswohnung einquartiert, die Mohamed-Dahlan-Gang. Die sollte dem bösen, bösen Nachbarn die Wohnung wegnehmen. Gemeinerweise wehrte sich der Nachbar erfolgreich. Da waren Sie ganz schön sauer. Danach haben Sie allen weiszumachen versucht, der böse, böse Nachbar habe nun ohne jeden Grund gewaltsam die Macht in seiner Wohnung übernommen und sei dazu nicht legitimiert. Sie waren selbst überrascht, wie viele Journalisten diese Lüge gerne verbreitet haben. Bei Silke Mertins aus der taz war es ja vielleicht noch zu erwarten, aber dass auch Torsten Schmitz von der Süddeutschen diesen Unsinn schreiben würde, war verblüffend. Da bekam der böse, böse Nachbar eine Wut. 3) Sie haben die Betriebskosten nicht korrekt abgerechnet. Seit Jahren werden die dem Nachbarn zustehenden Zahlungen aus Zöllen und Abgaben von Ihnen als Hausbesitzer zwar einkassiert, aber dem Nachbarn nicht termingerecht und vollständig ausgezahlt. Da bekam der böse, böse Nachbar eine Wut. 4) Sie haben schon viele Personen aus der Nachbarswohnung umgebracht. Das war im Jahre 2006. Es waren Hunderte Tote in der Nachbarwohnung. Glücklicherweise war kein Südwind, sonst hätte es bis in Ihre Wohnung gestunken. Da bekam der böse, böse Nachbar eine Wut. 5) Sie haben dem Nachbarn seine Arbeit und sein Auto weggenommen. Der Nachbar ging mal auf Fischfang. Das haben Sie ihm verboten. Er hatte mal Fabriken. Die haben Sie ihm 2006 zerbombt. Er hatte mal Landwirtschaft. Die haben Sie ruiniert, indem Sie den Export verboten haben. Er hatte mal einen Flughafen - gebaut von EU-Geldern. Den haben Sie kaputtgemacht: Böse Nachbarn brauchen keinen Flughafen. Der böse Nachbar, der nur schießen will, soll nicht fischen, nicht arbeiten, nicht Boden beackern, nicht verreisen: Der böse, böse Nachbar soll auf Sie schießen, damit Sie zurückschießen können. Das tat er denn auch. 6) Gerichte geben dem bösen Nachbarn Recht. Ignorante Auswärtige, angeblich Fachleute für Nachbarschaftsrecht, wie Amnesty International, UN-Experten, Friedensnobelpreisträger sagen die ganze Zeit, Ihr Vorgehen als Hausbesitzer gegenüber Ihrem Nachbarn verstoße gegen Recht und Gesetz. Glücklicherweise haben diese Leute keine Polizei, um ihr sogenanntes Recht und Gesetz durchzusetzen. "Wieviele Divisionen hat der Papst?" sagte schon Stalin. Da bekam der böse, böse Nachbar eine Wut. 7) Sie vertreiben seit Jahren die Freunde des bösen Nachbars aus deren Wohnungen. Leider hat der böse Nachbar immer noch Handys und Telefone. Daher erfährt er tagtäglich, wie Sie die Freunde und Verwandten des bösen Nachbarn, die im Wohnblock Westjordanland leben, aus ihren Wohnungen vertreiben. Ein praktisches Mittel dazu ist die große Wand, die eigentlich zu Ihrem Schutz dienen sollte - das haben Sie jedenfalls in Ihrem Bauantrag gesagt. Aber tatsächlich haben Sie diese Wand nicht um Ihre Wohnung herum gebaut, sondern quer durch die Wohnungen dieser Freunde. Was brauchen die auch zwei Wohnzimmer? Eins reicht völlig, im anderen können doch lieber Ihre Freunde wohnen - demente US-Amerikaner, die so vergesslich sind, dass sie schon nach einem Tag in der fremden Wohnung behaupten, das sei ihre wahre Heimat. Und dass die Verwandten des bösen Nachbar in ihrer eigenen verkleinerten Wohnung durch eine Sicherheitskontrolle müssen, bevor sie vom Wohnzimmer ins Bad gehen, da ist doch nichts dabei: Das ganze Leben ist schließlich ein Wartesaal! Und wer dagegen friedlich demonstriert, der bekommt zwar in Deutschland den Ossietzky-Preis, aber zuhause wieder Tränengas, und wenn er Pech hat, wird er wegen Demonstrierens in Putativnotwehr erschossen. Natürlich gingen die Freunde des bösen Nachbarn wegen der Wand durch ihre Wohnung vors Gericht, der damalige deutsche Außenminister, ein bräsiger Mann namens Fischer, nannte dies "nicht hilfreich", sie bekamen selbstverständlich Recht, aber wieder ist keine Polizei da, die dieses Recht durchsetzt. Da bekam der böse, böse Nachbar eine Wut. 8) Sie haben dem Nachbarn vor 60 Jahren den Hausbesitz weggenommen. Vor langer, langer Zeit war der Großvater des Nachbarn Besitzer des ganzen Hauses gewesen. Damals sind Ihre Großeltern in das Haus gekommen, verzweifelt, verfolgt, es war ein guter Schutz vor dem Sturm. Sie haben bald auf dem Hof eine Wohnung gebaut, der Hof gehörte ja schließlich keinem, nicht wahr, dass die anderen dann nicht mehr von einer Wohnung zur andern kamen, nun ja, sind ja nur Araber. Gelegentlich kamen ein paar humanistische Spinner vorbei, die hießen Achad ha'Am, Martin Buber, Hannah Arendt, es waren noch ein paar mehr, die sagten, man müsse mit den Hausbesitzern in Freundschaft leben, aber um Bakunin und Marx' Willen, diese Araber waren doch zu primitiv für den Aufbau egalitärer Wohnkommunen, mit solchen Landpomeranzen kann man nicht Freund sein. Und später als Marx nicht mehr in Mode war, da sagte man um Gottes Willen, diese Araber haben ja die falsche Religion, was wollen die überhaupt hier im Heiligen Hause? Gibt doch genug andere Häuser hier, sollen sie doch dahin. Und dann, ab 1947, haben Ihre Eltern den Eltern des bösen, bösen Nachbarn die meisten Wohnungen und das ganze Haus weggenommen, als die vor Angst geflohen waren, in Panik vor dem bewaffneten Terror Ihrer Eltern. Und nun leben viele Nachkommen dieser Leute in der einen Wohnung, im dichtest besiedelten Fleckchen der Erde, in Gasa. Ja warum ist es jetzt nur so dicht besiedelt? Da bekam der böse, böse Nachbar eine Wut. Und so sagte die deutsche Bundeskanzlerin und auch Frau Prof. Oz-Salzberger: Die Alleinschuld an diesem Krieg hat nur der böse, böse Nachbar. 9) Nachbemerkung. Als die ersten jüdischen Zionisten um 1890 in das heutige Israel kamen, da waren sie auf der Flucht vor Diskriminierung im Zarenreich, vor Brandschatzung und Ermordung in Pogromen, auf der Suche nach einem freien, selbstbestimmten Leben, das ihnen in ihrer alten Heimat nicht ermöglicht wurde. Dies war nicht ein Konflikt von Gut gegen Böse, sondern der Streit um ein Stück Land, das den palästinensischen Arabern Heimat war und den Einwanderern als einzig mögliche Heimat erschien. Gewonnen hat diesen Streit die jüdische Seite, um den Preis des ständigen Kriegszustands. Jedoch der Friedensplan liegt längst auf dem Tisch. Dieser besteht in der Zwei-Staaten-Lösung mit Israels Grenzen von 1967, in einer einvernehmlichen Regelung des Problems der palästinensischen Flüchtlinge, in einer einvernehmlichen Regelung über Jerusalem. Dies haben die Mitgliedsstaaten der arabischen Liga Israel 2002 vorgeschlagen und in jüngster Zeit nochmals bekräftigt. Israel ist damit nicht einverstanden, weil Israel sich nicht entscheiden kann, ob es das widerrechtlich besetzte Land im Westjordanland nicht lieber behalten und erweitern will. Solange Israel nicht sagt "ja, wir wollen lieber Frieden, wir geben das Besatzungsregime auf", so lange wird es keinen Frieden geben. Die Position Deutschlands in diesem Konflikt ist zwiespältig. Aber kann die Tatsache, dass wir europäischen Juden Opfer eines von Deutschland verübten großen Unrechts wurden, dem jüdischen Staat das Recht geben, nun Anderen Unrecht zu tun? Glauben deutsche Politiker wirklich, es sei eine Wiedergutmachung der Ermordung meiner jüdischen Verwandtschaft, dass nun Israel haltlos und bindungslos alles machen darf, was ihm so gerade einfällt? Es würde im Gegenteil Israel unendlich gut tun, wenn es aus seiner fantasierten Position, das ewige Opfer zu sein, herausgeführt würde, und wie jeder andere Staat fest in das internationale Regelsystem eingebettet würde. Das heißt, dass die Besetzung des Westjordanlands, die jahrelange Belagerung Gasas und der Massenmord an den Einwohnern Gasas seit dem 27. Dezember 2008 sanktioniert und boykottiert werden müssen. Die EU sollte Israel ebenso an seinen Fortschritten in Beachtung von Völkerrecht und Menschenrechten messen wie sie dies - berechtigt oder nicht - mit Serbien und der Türkei tut. Die rechtliche Bewertung der Fälle Olmert, Barak und Livni aber sollte ebenso wie in den Fällen Milosevic, Mladic und Karadzic in Den Haag erfolgen. Dieser Text wird demnächst in der Neuauflage von Rolf Verlegers Buch "Israels Irrweg. Eine jüdische Sicht" (PapyRossa-Verlag, Köln) erscheinen. Er wurde zuerst in leicht veränderter Fassung am 5.1. auf www.hintergrund.de publiziert. Der Autor: Prof. Dr. Rolf Verleger ist Psychologe an der Universität Lübeck. Er baute die Jüdische Gemeinde Lübeck und den Landesverband Schleswig-Holstein mit auf und ist seit 2006 Delegierter des Landesverbands im Zentralrat der Juden in Deutschland. |
GAZA: THE BAD, BAD NEIGHBOUR What would you do - the Israeli historian Professor Fania Oz-Salzberger wrote in the Frankfurter Allgemeine Zeitung - if your neighbour constantly threw stones and Molotov cocktails at your apartment? Wouldn't you eventually pick up a gun and put an end to such activity? And if this neighbour surrounded himself with his children so you couldn't attack him, wouldn't you then use a gun with telescopic sights? Didn't Hamas behave in Gaza just like this neighbour when it fired rockets at Israeli cities? Therefore, wrote Professor Oz-Salzberger, Israel's current war against Gaza was a just war. With such an example, one can indeed get across plenty of things with considerable clarity. For simplicity, let us call you and the family terrorized by the bad neighbour the landlord, and let us now look at the curious circumstances in the apartment house. The neighbouring apartment is Gaza. 1) Three years ago you took away your neighbour's key. Without your approval as landlord, your neighbour's family is not allowed to leave the apartment, either for work or for study, or for travel or for shopping. Without your approval as landlord, your neighbour receives no mail, nothing to eat, no electricity, no gas and no visitors: the apartment is locked, you as the landlord have the key, and your bad, bad neighbour is locked in. All this since 2006, almost three years ago. Thereupon your bad, bad neighbour became furious. What was the mistake made by the bad, bad neighbour and his friends in the other apartment house? They had voted for the wrong party! And this, despite the fact that you were so nice to the neighbour four years ago in 2005, when you voluntarily moved off his balcony with the seaview which you'd taken away from him earlier. Of course, you didn't deign to give your neighbour a word or a look when you moved out. And you also demolished the balcony furniture. Whatever would become of us if we actually talked with our neighbours? And now you tell the whole world that you have vacated the balcony. But you don't mention that you still have the key to the apartment. 2) Two years ago you sent a gang of thugs to your neighbour. In 2007, you and your North American friends from the Homeowners' Association quartered a bunch of thugs in the neighbour's apartment, the Mohammed Dahlan gang. This gang was supposed to deprive your bad neighbour of his apartment. However, nasty as he is, the bad neighbour defended himself successfully. And you were pretty bitter about it. Afterwards you tried to make everybody believe that the bad neighbour had violently and illegally taken control of his apartment without any reason. You yourself were surprised at how many journalists spread this lie. Thereupon your bad, bad neighbour became furious. 3) You have not invoiced the running costs correctly. For years you, as landlord, have collected duties and taxes due to your neighbour, but have not paid them to the neighbour completely and on time. Thereupon your bad, bad neighbour became furious. 4) You have already killed many people from the neighbour's apartment. That was in 2006. There were hundreds of dead in the neighbour's apartment. Fortunately the wind did not come from the south, otherwise the stench would have reached your apartment. Thereupon, your bad, bad neighbour became furious. 5) You took your neighbour's work and car away. Once the neighbour used to go fishing. You stopped that. He once had factories. Those you bombed in 2006. He practised agriculture. You ruined that by forbidding exports. He once had an airport - built with funds from the European Union. You broke that up: bad neighbours don't need airports. The bad neighbour who only wants to shoot should not fish, should not work, should not till the fields, should not travel. Your bad neighbor should shoot at you so you can shoot back. And that is what he did. 6) Courts confirmed the neighbour's case. Ignorant non-locals, alleged experts in Neighborhood Law, like Amnesty International, UN experts, Nobel peace prize winners unanimously say that your action as landlord towards your neighbour violates law and justice. Fortunately these people have no police to enforce their so-called law and justice. As Stalin already asked, 'How many divisions has the Pope?' Thereupon your bad, bad neighbour became furious. 7) For years you have driven your bad neighbour's friends out of their apartments. Unfortunately the bad neighbour still has telephones and mobiles. Thus he learns every day how his friends and relatives who live in the West Bank apartment houses are being driven out of their apartments. One of the ways you have of doing this is building a big wall, meant basically for your protection - at least that is what you claimed in your building application. But actually you built this wall not around your apartments, but right through the apartments of your bad neighbour's friends. What do they need two living rooms for? One is quite sufficient. In the other one your friends could live -demented Americans who are so forgetful that already after only one day of living in somebody else's apartment claim this to be their true home. And if the relatives of your bad, bad neighbour, in their own little apartment, have to go through a security check on their way from the living room to the bathroom, what is the problem? In the end, all of life is a waiting-room! And who ever demonstrates peacefully against it may get the Ossietzky Peace Prize in Germany, but at home will get tear gas again, and with bad luck may get shot for security reasons while demonstrating. Naturally, some friends of your bad neighbour went to court on account of the partition through their apartment. The then Foreign Minister of Germany, a complacent man named Fischer, called that 'not helpful'. Naturally, your bad, bad neighbour won the case, but again, naturally, there are no police to enforce the law. Thereupon your bad, bad neighbour became furious. 8) You took possession of the neighbour's house sixty years ago. A long, long time ago your neighbour's grandfather was the owner of the whole house. At that time your grandparents came into the house, in despair, persecuted; it was a good shelter against the storm. Soon they built a house in the courtyard; after all, the courtyard did not belong to anybody, did it? The fact that the others were no longer getting from one house to another - did that matter so much? After all, they were only Arabs. Occasionally a few humanistic weirdos came by, named Ahad Ha'am, Martin Buber, Hannah Arendt, and a few more, who said one should live with those house owners in peace, but, in the name of Marx and Bakunin, these Arabs were certainly too primitive for living together in communal flats, and one cannot be friends with such yokels. And later when Marx was no longer in fashion, one said: for God's sake, these Arabs have the wrong religion, what do they actually want here in this Holy House? There are enough other houses; they can go elsewhere. And then, from 1947 on, your parents took away most of the apartments from the parents of your bad, bad neighbour, when these fled in fear, panicking in the face of the armed terror of your parents. And now many descendents of these people live in this one apartment, in the most densely populated spot on earth, in Gaza. Well, just why is it so densely populated? Thereupon your bad, bad neighbour became furious. And therefore the German Chancellor and Professor Oz-Salzberger said: The exclusive responsibility for this war rests on your bad, bad neighbour. 9) Concluding remarks In 1890 when the first Zionists came to what is today Israel, they were fleeing discrimination, pillage and murderous pogroms in the Russian czarist empire, and searching for a free, self-determined life they were not allowed to live in their old homeland. This was not a conflict of good against evil, but rather the struggle for a piece of land that was home to the Palestinian Arabs and at the same time appeared as the only possible homeland to the immigrants. The struggle was won by the Jewish side, at the price of a constant state of war. However, a peace plan has been on the table for a long time. It consists of the Two-State Solution, with Israel's borders those of 1967, and a mutually acceptable regulation of the problem of the Palestinian refugees, and a mutually acceptable agreement on Jerusalem. This was proposed to Israel in 2002 by the member states of the Arab League and recently reconfirmed. Israel does not agree, because it cannot decide whether it would rather keep the illegally occupied land on the West Bank and extend it. As long as Israel does not say 'yes, we'd rather have peace, and end the occupation,' there will be no peace. The position of Germany in this conflict is ambivalent. But can the fact that we European Jews were victims of a great injustice that was perpetrated by Germany give the Jewish state the right to commit injustice to others now? Do German politicians really believe that it is a compensation for the murder of my Jewish relatives that Israel now can do anything it wants, without limits and without restraint? On the contrary, it would do Israel infinite good if it could be shown the way out of its fantasy position of eternal victim and become, like every other state, part of a network within an international system of law. This means that the occupation of the West Bank, the years-long siege of Gaza and the mass murder of the inhabitants of Gaza since the 27 December 2008 should give rise to sanctions and boycotts. The European Union should assess Israel on its progress in observing international law and human rights, just as it does - justifiably or not - Serbia and Turkey. And a legal assessment in the cases of Olmert, Barak and Livni should take place in the same way as those of Milosevic, Mladic and Karadzic - in The Hague. This text, in its German original, will soon appear in the new edition of the book by Rolf Verleger "Israels Irrweg. Eine jüdische Sicht" ("Israel's wrong way. A Jewish view", PapyRossa-Verlag, Cologne). It was first published in a slightly changed version on January 5, 2009 at www.hintergrund.de. The author: Prof. Dr. Rolf Verleger is a psychologist at the University of Lübeck. He helped to build up the Jewish Community in Lübeck and the Jewish State Association of Schleswig-Holstein and he has been the delegate of the State Association in the Central Council of the Jews in Germany since the year 2006. Translated from German: Marie and Peter Voss, Munich. Revision of Jan. 29, 2009 |