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Das Beduinendorf
Al-Arakib
(der Friedhof des
Dorfes
hat die Koordinaten 31,346220; 34,781118)
und die Zerstörung der anderen nicht anerkannten Beduinendörfer im Negev
Siehe dazu die Email-Chronik
der laufenden Emails vom Negev Coexistence Forum.
22.8.17:Al-Arakib inzwischen 117 Mal zerstört,
Haaretz: Israeli Court Orders Bedouin to Reimburse State for Cost of Demolishing Their Homes
Süddeutsche
Zeitung, 24.3.2017
Stammland
Mit Spenden aus Deutschland werden in der
israelischen Wüste Wälder gepflanzt - im Gedenken an
den Holocaust.
Doch der israelische Staat nutzt die Aufforstung auch, um
arabische Beduinen zu vertreiben.
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Wald
der SPD
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Genossinnen und Genossen,
am 16. April 2013 feiert Israel seinen 65. Geburtstag. Das ist auch
für uns Sozialdemokraten ein Freudentag, schließlich
waren
es wir, die die deutsch-israelischen Beziehungen mit auf den Weg
gebracht haben.
Wir haben lange darüber nachgedacht, was wir
anlässlich
dieses erfreulichen Ereignisses machen können. Kann man einem
Staat überhaupt etwas zum Geburtstag schenken?
Ja, man kann:
Wir wollen Israel einen Wald der SPD schenken und mit unserem Geschenk
nicht nur zur Aufforstung des Landes beitragen, sondern auch ein
Zeichen der Verbundenheit setzen, das für lange Zeit Bestand
haben
wird.
Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende, dass wir den Wald der SPD schon bald
pflanzen und einweihen können. Wir müssen mindestens
5000
Bäume pflanzen, doch wir sind uns sicher, dass wir
SozialdemokratInnen mehr können!
Mit freundlichen Grüßen Ihre Andrea Nahles und
Christian Lange
Siehe dazu Stellungnahme des Negev
Coexistence Forums vom 20.12.12 und
ein Video (deutsch,
englisch)
Positionspapier des
Negev Coexistence Forums zum SPD-Wald vom 25.3.13 |
Am 3.9.10 besuchte
eine
vom Club-Voltaire-München
organisierte Reisegruppe
mit
Reuven
Moskowitz als Reiseführer das Beduinendorf Al-Arakib
nördlich von Beer Scheva (Fotostrecke).
Al-Arakib gehört zu den nicht anerkannten
Beduinendörfern in Israel und scheint ein Testfall
geworden zu sein für die Vertreibung der Beduinen - die
israelische Staatsbürger sind - von ihrem Land.
Bis zu unserem Besuch war das Dorf bereits viermal zerstört
und notdürftig wiederaufgebaut worden.
Am 13.9.10 fand eine weitere Zerstörungsaktion statt, am 13.
Oktober die sechste, am 22. November die siebte,
am 23. Dezember die achte, am 15. Januar 2011 die neunte.
Die Abstände zwischen den Zerstörungsaktionen haben
sich dann dramatisch verkürzt.
Nach Angaben der 'Jewish Voice for Peace' fanden am 16.2.11 und am
17.2.11 bereits die 17. bzw. die 18. Zerstörung statt.
Mitte März waren es 20 Zerstörungen, im September 26.
Im Dez. 2012 waren es 42.
Im Oktober 2013: 55. Zerstörung
Am 24.3.11 wurde das nahe Al-Arakib befindliche Baulager
abgebaut.
Damit war die Bedrohung aber nicht zuende. Bereits am 3.4.11 ging es
wieder weiter.
27.7.11, Haaretz,
"Israel
sues 34 Bedouin for costs of repeated demolitions of their homes"
5.10.11, Guardian, Talab el-Sana, "The
plight of the Negev's Bedouin"
3.11.11, Guardian, Harriet Sherwood, "Bedouin's plight: 'We
want to maintain our traditions. But it's a dream here'"
Zur Geschichte von
Al-Arakib (Gadi Algazi)
29.10.11, Vortrag
von Gadi Algazi, "Zerstörung
und Enteignung von Israels Beduinen: Der Fall Al-‘Araqib",
Vortrag und Diskussion (Videos), Tonspur des Vortrags (mp3, 35MB, 78 Min)
Anfrage
von 'DIE LINKE' an
die Bundesregierung und deren Antwort
English translation (Interpellation of the
party 'DIE LINKE' to the Federal Government and its reply)
Arabische
Übersetzung / Arabic translation
Appell
der Club-Voltaire-Reisegruppe (englisch)
Verweise
Zur Geschichte von Al-Arakib
Protestbrief-Aktion
gegen eine JNF-Enteignungskampagne im Süden Israels
Beduinendorf
im
Negev fünfmal zerstört (Stand
September)
Von Gadi Algazi
Bis 1948 gab es kaum jüdische Siedlungen im Negev, der
Wüstenregion im Süden Israels. Schätzungen
über die
beduinische Bevölkerung vor der Staatsgründung
sprechen von
65.000 bis 110.000 Menschen. Nach dem Krieg waren nur noch wenige
innerhalb der neuen Staatsgrenzen geblieben; zu Beginn der sechziger
Jahre ist die Rede von 11.000.
Einige wenige jüdische Siedlungen wurden auf Land
gegründet,
das der Jüdische Nationalfonds (JNF/KKL) Beduinen abgekauft
hatte.
Sowohl die osmanische wie die britische Regierung, aber auch die
Landexperten vom JNF erkannten damals das beduinische Landrecht an,
obschon allen klar war, dass die amtliche Registrierung nur wenige
Landstücke umfaßte.
Durch verschiedene Gesetze in den ersten Jahren nach
Staatsgründung verloren die Beduinen ihr Land fast ganz. Seit
Beginn der 70er Jahre begannen beduinische Bürger, ihr Land
zurückzufordern, aber in den allermeisten Fällen
wurde nichts
erreicht. Es ist wichtig festzuhalten, daß es in all diesen
Kämpfen und Auseinandersetzungen, die zu großer Pein
führten und ein bitteres Gefühl der Diskriminierung
erweckten, um nicht mehr als 6% oder 7% des Landes im Negev geht
– der kleine Rest, den die Beduinen immer noch reklamieren.
Vor der israelischen Staatsgründung war das Land um das
beduinische Dorf Al-Arakib, wenige Kilometer nördlich von
Be'er
Sheva, die Siedlungsregion von vielen Beduinen. Seine Wurzeln findet
man heute noch im Friedhof in der Nähe. Der beduinische
Grundbesitz ist durch Gerichtsverhandlungen, Gerichtsakten, Kaufbriefe,
Steuerzahlungen und die lokale Tradition bewiesen. Anfang der 50er
Jahre, kurz nach Gründung des Staates Israel, wurden die
Beduinen
aufgefordert, die Region zu verlassen - mit dem Versprechen, dass sie
nach kurzer Zeit wieder zurückkommen könnten. Immer
wieder
wurde das jedoch auf die lange Bank geschoben.
Die Beduinen von Al-Arakib haben ihr Land förmlich
zurückgefordert; das Land ist unbesiedelt - keine
jüdische
Siedlung wurde darauf errichtet. Vor etwa zehn Jahren, nachdem sie 50
Jahre lang abgewartet hatten, kehrten sie zu ihrem Dorf
zurück,
denn sie fürchteten, dass - wenn sie ihr Land nicht selbst
bebauten - es für immer verloren und unwiderruflich enteignet
sein
würde. Heute hat das Dorf ungefähr 300 Bewohner, ohne
Wasserleitung, ohne Stromanschluß oder sonstige Infrastruktur
-
als eins der 45 "nichtanerkannten" Dörfer im Negev.
Obwohl vor Gericht über die Besitzverhältnisse noch
nicht
entschieden worden ist, übertrug die staatliche
Behörde das
Land dem Jüdischen Nationalfonds (JNF) zum Aufforsten, denn
ein
einseitiges Aufforsten schafft Fakten. Hinter dem schönen
Slogan
"Die Wüste zum Erblühen bringen" versteckt sich die
Absicht,
den ursprünglichen Einwohnern des Negev ihr Land wegzunehmen
und
die Region, die von den Beduinen schon landwirtschaftlich bearbeitet
wurde, unfruchtbar zu machen. Die beduinische Landwirtschaft in
Al-Arakib ist den lokalen Verhältnissen angemessen,
während
israelische Landwirtschaftsminister am 3.3.2010 im Parlament zu den
geplanten JNF-Wäldern öffentlich zugab, dass die
Aufforstung
zum Ziel hat, das Land zu beherrschen und dass die Bäume
später vielleicht wieder ausgerissen würden. Genau
das
geschah bereits in nächster Nähe, um die Erweiterung
der
neugegründeten jüdischen Mittelstandssiedlung Giv'ot
Bar zu
ermöglichen.
Beim Versuch, die Beduinen zu entmutigen, ließ der Staat
sogar
die Felder aus Flugzeugen mit Chemikalien bespritzen, und dazu auch
noch das Dorf selbst. Die giftigen Pestizide haben
ökologischen
und gesundheitlichen Schaden angerichtet, bis der Oberste Gerichtshof
dies im Jahre 2003 untersagte. Seither versucht der Staat durch
Pflügen und Aufforstung die Beduinen daran zu hindern, ihr
Land zu
kultivieren.
Der Konflikt erreichte nun seit dem 27. Juli 2010 seinen
Höhepunkt
mit wiederholter kompletter Zerstörung des Dorfes Al-Arakib.
Bis
heute wurde das Dorf fünfmal dem Erdboden gleichgemacht.
Hunderte
von Kindern, Frauen und Männern blieben ohne Obdach in der
brennenden Sonne des Negev, in der heißesten Zeit des
israelischen Sommers. Menschenrechtsorganisationen, auch verschiedene
israelische Intellektuelle haben in einer Petition in der Zeitung
Haaretz am 13.9.2010 dagegen protestiert, darunter berühmte
Schriftsteller. Inzwischen wird berichtet, dass aus dem US-Teil des JNF
Geld in die Gründung neuer jüdischer Siedlungen
investiert
wird - viel davon, wie in Giv'ot Bar, in Land, das die Beduinen
beanspruchen.
Bäume sind ein starkes Symbol, sowohl für Araber wie
für
Juden; sie sind Symbol für Leben und Fruchtbarkeit. Der Negev
soll
erblühen - aber im Interesse aller seiner Einwohner, ohne
Diskriminierung und ohne Enteignung. Es ist kaum vorstellbar, dass
JNF-Spender wissen, dass die Bäume, die dort in ihrem Namen
gepflanzt werden, dazu benutzt werden, um die ursprünglichen
BewohnerInnen des Negev - die Beduinen - zu enteignen.
Das Negev Coexistence Forum for Civil Equality bittet alle Menschen,
die von dieser Enteignungskampagne erfahren, gegen die
Aufforstungsbestrebungen in Al-Arakib zu protestieren und vom JNF zu
verlangen, sein Engagement in der Kampagne gegen die Beduinen zu
stoppen. Dies ist eine Kampagne, die die Beziehungen zwischen Arabern
und Juden in der Negev-Wüste zum Eskalieren bringen wird.
Man kann dazu Protestbriefe an den Jüdischen Nationalfonds KKL
und
an die israelische Botschaft schicken. Amnesty International hat eine
Petition gestartet, die sich an die israelische Staatliche
Landverwaltung richtet
(http://www.amnesty.org/en/appeals-for-action/end-demolition-bedouin-homes-southern-israel).
Die Jewish Alliance for Change hat eine Petition initiiert, die sich an
den israelischen Premierminister richtet
(http://humanrights.change.org/petitions/view/end_the_destruction_of_bedouin_villages_in_israel).
Direkter Kontakt auf Deutsch: Gadi.Algazi@gmail.com (PK)
Kleine Anfrage der Abgeordneten
Annette Groth, Christine Buchholz,
Heike Hansel
u.a. und der
Fraktion DIE LINKE.
Bundestagsdrucksache Nr. 17/4318 vom 17.12.10
Titel -
Zerstörung von Beduinendörfern im Negev
Antwort
der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Annette
Groth,
Christine
Buchholz, Heike Hansel, Inge Höger, Andrej Hunko, Niema
Movassat, Alexander
Ulrich,
Kathrin Vogler und der Fraktion DIE LINKE.
-
Bundestagsdrucksache Nr.: 17/4318 vom 17.12.10 -
Zerstörung
von Beduinendörfern im Negev
Vorbemerkung der
Fragesteller:
Etwa die
Hälfte der 170.000 Beduinen in Israel lebt in 46
Dörfern in der Negev Wüste, im Süden
Israels. Die meisten dieser Dörfer sind vom israelischen Staat
nicht anerkannt und werden von der israelischen Regierung als
„illegal" bezeichnet. Daher wird die Infrastruktur in diesen
Dörfern vom Staat nicht ausgebaut, was dazu führt,
dass wesentliche Dienstleistungen in den Bereichen Wasser- und
Stromversorgung, Abwasser, öffentlicher Verkehr, Bildung und
Gesundheit fehlen. Beduinen dieser Dörfer leben daher unter
Dritte-Welt-Bedingungen in einem Erste-Welt-Staat, so die israelische
Vereinigung für Bürgerrechte in Israel.
Während die israelische Regierung jüdischen
Staatsbürgern, insbesondere NeueinwanderInnen, Anreize
gewährt, in der Negev Wüste anzusiedeln, ist sie
bestrebt, die Beduinen aus dem Negev in sieben neue
Sammelstädte umzusiedeln. Diese Politik negiert die
Bedürfnisse der beduinischen Bevölkerung und ihr
Recht auf ihr Land, ihre Kultur und ihre traditionelle Lebensweise. Auch das Menschenrechtskomitee
des Zivilpakts der Vereinten Nationen hat sich in seinen
abschließenden Bemerkungen zur Umsetzung des Zivilpakts in
Israel am 29. Juli 2010 mit Sorge zu der gewaltsamen Räumung
von Beduinendörfern im Negev geäußert und
von der israelischen Regierung gefordert, das Recht der Beduinen auf
das Land ihrer Vorfahren und auf staatliche Infrastruktur sowie ihre
traditionellen landwirtschaftlichen Lebensgrundlagen anzuerkennen. Auch Human Rights Watch beklagt
diese demographische Politik für die Negev Wüste als
„systematisch diskriminierend".
Die Beduinen in den „nicht anerkannten" Dörfern
leben in ständiger Angst vor Räumung und
Zerstörung. Israelische Menschenrechtsorganisationen
fürchten eine neue Welle der Zerstörung dieser
Dörfer. Das Beduinendorf Al-Arakib, wenige Kilometer
nördlich von Beersheba, wurde am 27. Juli 2010 durch Angriffe
auf Wohnund Arbeitsunterkünfte, Stallungen, Felder und
Olivenhaine der 300 Bewohner weitgehend zerstört. Die Bewohner
begannen umgehend mit den Wiederaufbauarbeiten. Am 6. August fiel das
Dorf einer zweiten Zerstörung zum Opfer. Dabei wurden die
Bewohner misshandelt und zum Teil festgenommen. Auch das Knesset
Mitglied, Taleb AI-Sana, ein israelischer Rechtsanwalt beduinischer
Herkunft, der gegen den Abriss des Dorfes protestiert hatte, wurde so
misshandelt, dass er in ein Krankenhaus eingewiesen werden musste.
Mehrere Menschenrechtsaktivistlnnen wurden misshandelt, da sie sich mit
den DorfbewohnerInnen solidarisiert hatten. Wie die meisten
„nicht anerkannten" Dörfer, führt das Dorf
Al-Arakib einen Rechtsstreit mit der israelischen Regierung um das
Eigentumsrecht des Gebietes um Al-Arakib, der zum Zeitpunkt der
Zerstörung noch nicht entschieden war. Insgesamt wurde das
Dorf bislang (Stand 29. November 2010) sieben mal zerstört.
Israelische und palästinensische Menschenrechtsorganisationen
hatten sich am 3. Oktober 2010 an die israelische Regierung gewandt,
mit der Bitte, die aggressive Vertreibungspolitik zu beenden und
stattdessen eine politische Lösung zu finden, die die
verfassungsmäßigen Rechte der Beduinen, insbesondere
die Rechte auf Würde, Gleichheit und Eigentum, achtet. Amnesty
International appellierte im November 2010 an die internationale
Gemeinschaft, Druck auf die israelische Regierung auszuüben,
um eine weitere Zerstörung von Al-Arakib zu verhindern und die
israelische Regierung dazu zu bewegen, die beduinischen Dörfer
und ihre rechtlichen Ansprüche anzuerkennen.
Auf dem Gebiet von Al-Arakib soll nun, wenn es nach dem Willen der
israelischen Regierung geht, ein Wald entstehen. Er ist Teil des vom
Jüdischen Nationalfonds (JNF) betriebenen Aufforstungsprojekts
im Negev. Ihm wurde das Land übertragen obschon vor Gericht
die Besitzverhältnisse nicht entschieden sind. Der Staat
kontrolliert in Israel 93 Prozent des Landes. Das Land gehört
entweder direkt dem Staat oder quasi-staatlichen
Körperschaften, zu denen auch der JNF zählt.
Verwaltet wird das vom Staat kontrollierte Land von der staatlichen
Körperschaft Israel Land Administration (ILA). Der JNF besitzt
direkt 13 Prozent des Landes, hat aber über seine
Mitgliedschaft im ILA de facto Einfluss auf die 93 Prozent des vom
Staat kontrollierten Landes, Darüber hinaus ist der JNF das
einzige Organ in Israel, das befugt ist, Aufforstungsarbeiten im ganzen
Land durchzuführen. Der Großteil des JNF Landes
gehörte früher Palästinensischen
Flüchtlingen und Binnenflüchtlingen, die in der Zeit
zwischen 1949 und 1953 nach dem Absentees' Property Law enteignet
worden waren. Das Mandat des JNF ist explizit, Land nur an
jüdische BürgerInnen und NeueinwandererInnen zu
vergeben. Nach dem am 3. August 2009 verabschiedeten Israel Land
Administration Law droht die weitere Enteignung
palästinensischen Lands, insbesondere für die
beduinische Bevölkerung des Negev: Etwa 50.000-60.000 dunams
(1 Dunam entspricht 1000 qm) Land werden vom JNF an den Staat
übertragen, hauptsächlich in den Städten. Im
Gegenzug erhält der JNF Land im Negev und Galiläa, um
es für jüdische Siedlungen und Erholungsbereiche
für jüdische BürgerInnen zu
erschließen und dafür die „nicht
anerkannten" Beduinendörfer zu zerstören. Nach
Aussagen von Adalah-The Legal Center for Minority Rights in Israel, ist
für palästinensische BürgerInnen in Israel
etwa 80 Prozent des Landes aufgrund ihrer ethnischen
Zugehörigkeit für Kauf oder Pacht gesperrt.
Auch aus
ökologischen Gründen steht die
„Begrünungspolitik" des JNF im Negev unter Kritik
von Umweltexperten. Im Gegensatz zur beduinischen Bevölkerung,
die das Land entsprechend der klimatischen Bedingungen nutzt, pflanze
der JNF in erster Linie nicht einheimische Pflanzen an, die viel mehr
Wasser benötigten und ernsthafte und unwiderrufliche
Schäden an Natur und Umwelt hervorriefen. Von den verheerenden
Waldbränden im Carmel nahe der Stadt Haifa zu Beginn des
Monats Dezember 2010 waren vor allem die vom JNF gepflanzten Parks am
leicht brennbaren Pinienwäldern betroffen. Experten des Carmel
Research Center an der Universität Haifa warnen davor, neue
Bäume zu pflanzen, um die natürliche Regeneration des
Ökosystems zu ermöglichen und eine erneute
Brandgefahr zu minimieren. Vertreter des JNF hingegen haben bereits
eine Millionen US $ mobilisiert, um die Fläche
schnellstmöglich wieder zu bepflanzen. Dazu erklärte
Omri Gal, Sprecher der Israel Nature und Parks Authority, die die
Carmel Region verwaltet, dass Ziel seiner Behörde der
Naturschutz sei, während der JNF eine politische Agenda
verfolge. Auch die 2003 vom israelischen Gerichtshof gestoppte Politik,
die Dorfbewohner durch Sprühen von Chemikalien auf Felder,
aber auch auf Dörfer, zu vertreiben, steht in krassem
Widerspruch zu einer ökologischen Zielsetzung. Am 3.
März 2010 erklärte der israelische
Landwirtschaflsminister öffentlich in der Knesset, dass
primäres Ziel der Aufforstung im Negev die Inbesitznahme des
Landes sei und dass die Bäume später vielleicht
wieder ausgerissen würden.
Das
Gebiet von Al-Arakib soll nun dem „Wald der Botschafter"
zugeschlagen werden, der zum Aufforstungsprojekt im Lahav-Gebiet
gehört. Zu diesem Aufforstungsprojekt gehört auch der
„Wald deutscher Länder", der ein Symbol der
Freundschaft zwischen Deutschland und Israel sein soll. Der JNF wirbt
für die Waldprojekte in Deutschland um Spenden. Da der JNF als
gemeinnütziger Verein registriert ist, können Spenden
von der Steuer abgesetzt werden. Deutsche Politiker, Kirchengemeinden
sowie Städte und Gemeinden unterstützen mit ihren
Spenden die Aufforstungsprojekte im Lahav-Gebiet und somit die
Vertreibung der BewohnerInnen von Al-Arakib.
Vorbemerkung
der Bundesregierung:
Die Bundesregierung verfolgt die Menschenrechtssituation auch im Nahen
Osten aufmerksam. Sie interveniert wo geboten
regelmäßig, sowohl bilateral als auch im Rahmen der
EU-Menschenrechtsarbeit, und unterstützt die Arbeit von
Nichtregierungsorganisationen in der Region auf vielfältige
Weise.
Die Vorfälle um das Dorf Al-Arakib sind der Bundesregierung
bekannt. Die Deutsche Botschaft Tel Aviv hat in den vergangenen Monaten
den Fall des Dorfes und die Lage der Beduinen im Negev insgesamt
aufmerksam verfolgt.
Die besondere Lebensweise der Beduinen beruht auf althergebrachter
Tradition und gerät häufig in ein
Spannungsverhältnis mit einem modernen Staatswesen.
Ähnliches ist in vielen Ländern der Region zu
verzeichnen.
Landfragen sind vor dem Hintergrund der Geschichte des Zionismus und
der Entstehung des Staates Israel bis heute von besonderer
Komplexität. Der Erfolg der zionistischen Idee
„einer Heimstätte für das jüdische
Volk in Palästina" beruht auf Landerwerb durch
jüdische Gruppen und Organisationen.
2007 hat der Oberste Gerichtshof eine einstweilige Verfügung
erlassen, die den Jewish National Fund (JNF) darauf verpflichtet, auch
Nichtjuden Land zur Verfügung zu stellen. In strittigen
Landfragen steht allen Bürgern des Staates Israel der Weg zu
den Gerichten offen.
Wir fragen
die
Bundesregierung:
- Welche Informationen liegen der Bundesregierung
über anhängige Strafverfahren gegen die an der
Zerstörung am 27. Juli beteiligten 1300 Polizisten vor, von
denen sich viele nicht ausgewiesen und ihre Gesichter vermummt hatten?
Über anhängige Strafverfahren gegen die an der ersten
Zerstörung am 27, Juli 2010 Beteiligten liegen der
Bundesregierung keine Erkenntnisse vor.
- War nach Auffassung der Bundesregierung die
während der Zerstörung am 27. Juli 2010
durchgeführte Beschlagnahme von Eigentum verschuldeter
DorfbewohnerInnen durch die Finanzbehörde
rechtmäßig ?
Nach Rechtsauffassung der israelischen Behörden beruhte die
Zerstörung Al-Arakibs auf vollstreckbaren
Abrissverfügungen. Die darüber hinausgehende
Beschlagnahme von Eigentum durch die Finanzbehörde fand
ebenfalls auf Grundlage richterlicher Entscheidungen statt.
- a)
Welche Informationen liegen der
Bundesregierung zu weiteren geplanten Aktionen gegen AI-Arakib vor?
b) Hat die Bundesregierung sich in bilateralen Gesprächen mit
der israelischen Regierung für die offizielle Anerkennung des
Dorfes und die Verhinderung seiner Zerstörung eingesetzt?
c) Wenn nein, warum nicht?
- a)
Welche Informationen liegen der
Bundesregierung über die Angriffe auf
Solidaritätskundgebungen mit den BewohnerInnen von AI-Arakib
und Protestveranstaltungen gegen die Zerstörung von AI-Arakib
vor?
b)
Waren die Rechte auf Meinungsund Versammlungsfreiheit der
Protestierenden nach Auffassung der Bundesregierung hierbei hinreichend
geschützt?
- a)
Hat
die Bundesregierung sich vor
Ort entsprechend der EU-Richtlinien zum Schutz von
Menscltenrechtsverteidigerlnnen für die
Menschenrechtsaktivistlnnen und ParlamentarierInnen eingesetzt, die
versuchten, die DorfbewohnerInnen zu schützen?
b)
Wenn nein, warum nicht?
Die
Fragen 3 bis 5 werden wegen des
Sachzusammenhangs
gemeinsam beantwortet:
Konkrete Erkenntnisse über weitere
geplante Aktionen gegen das Dorf liegen der Bundesregierung nicht vor.
Von weiteren Zerstörungen aufgrund der weiterhin
gültigen Abrissverfügungen ist auszugehen. Zugleich
sind die Bewohner entschlossen, das Dorf immer wieder aufzubauen und
seine Anerkennung zu erreichen.
Die Deutsche Botschaft Tel Aviv hat in
den vergangenen Monaten den Fall des Dorfes Al-Arakib intensiv
verfolgt. Mitarbeiter haben Al-Arakib seit August 2010 wiederholt
besucht. Seither steht die Botschaft in kontinuierlichem Kontakt mit
mehreren Nichtregierungsorganisationen, die sich für Al-Arakib
und andere nicht anerkannte Beduinendörfer im Negev insgesamt
einsetzen.
Im Herbst 2010 suchten Vertreter der Deutschen Botschaft umgehend das
Gespräch mit Vertretern von Nichtregierungsorganisationen, die
bei Solidaritätskundgebungen in Gewahrsam genommen worden
waren. Auch den bei der zweiten Räumung Al-Arakibs verletzten
Abgeordneten der Knesset, Talab Ei-Sana (Demokratische Arabische
Partei), haben Mitarbeiter der Botschaft zu einem
ausführlichen Gespräch getroffen.
Weiteres Element des Dialogs sind die von der EU-Vertretung initiierten
Gesprächsrunden mit Betroffenen und Menschenrechtsverteidigern
aus dem Negev, an der Vertreter der Botschaft teilgenommen haben.
Gegenüber dem Israelischen Außenministerium hat die
Botschaft den Fall hochrangig angesprochen und ihre Sorge zum Ausdruck
gebracht.
Das Recht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit ist in Israel anders
als
in den meisten Staaten der Region verbürgt.
- Welche Informationen hat die Bundesregierung
über die
Möglichheiten der beduinischen Bevölkerung von
Al-Arakib im israelischen Rechtssystem ihre Rechte auf ihr Land geltend
zu machen
a) de jure,
b) und de facto?
Als israelischen Staatsbürgern steht den Beduinen Israels der
Weg zu den Gerichten offen. Eine Vielzahl engagierter
Nichtregierungsorganisationen bieten Unterstützung und
Rechtsberatung an.
Es gibt zwei Arten von Rechtsstreitigkeiten:
- Zum einen die bereits
abgeschlossenen Verfahren zu den Zerstörungen der
Dörfer. Diese wurden vom Obersten Gerichtshof als
rechtmäßig angesehen, da es sich um nach
israelischem Rechtsverständnis illegale Dörfer
handelt.
- Zum anderen die bisher ungelösten
Rechtsstreitigkeiten um das
Eigentum an Grund und Boden.
Laut Angaben von Nichtregierungsorganisationen sind derzeit ca. 3.200
Klagen anhängig, bei denen es um die
Eigentumsverhältnisse an den Grundstücken gehe. Vor
allem seit 2004 antworte die „Israeli Land Authority" (ILA)
auf die Klagen der Beduinen mit eigenen Gegenklagen.
Bisher ergangene Urteile fallen in der Regel zugunsten der ILA aus.
Dies liege in erster Linie daran, dass die Beduinen große
Schwierigkeiten haben, ihr Eigentum durch offizielle Urkunden zu
beweisen.
- a)
Welche Informationen und Zahlen liegen der
Bundesregierung bezüglich der seit 2003 in den
„nicht anerkannten" Dörfern zerstörten
Häuser vor?
b) Welche Informationen liegen der Bundesregierung
über die
Kompensation der DorfbewohnerInnen im Falle von
Häuserzerstörungen vor?
Es ist der Bundesregierung bekannt, dass es seit 2003 wiederholt zu
Räumungen von nicht anerkannten Dörfern und zu
Hauszerstörungen gekommen ist.
Die Nichtregierungsorganisation „Negev Coexistence Forum"
veröffentlichte im Dezember 2010 folgende Zahlen für
die letzten Jahre: 2003 157 Häuser, 2004-2007 etwa 150-170,
2008 225, 2009 254 und 2010 etwa 700. Nichtregierungsorganisationen
verweisen auf Ihrer Ansicht nach unzureichende
Entschädigungen. Zudem sei Voraussetzung für
Entschädigung, dass die Familien in die von der Regierung
geplanten Städte zögen und auf weitere
Ansprüche bezüglich des Landes verzichteten .
Die israelische Regierung unterstreicht, dass Entschädigungen
für Familien, die Umsiedlungsangebote annehmen, ohne
Prüfung der Eigentumsansprüche und finanziellen
Verhältnisse erfolgen. Der Umfang der Entschädigungen
sei außergewöhnlich hoch und übertreffe den
Wert der ursprünglichen Unterkünfte häufig
um ein Vielfaches.
- Wie
beurteilt die Bundesregierung die Verletzung der im
internationalen Recht verbrieften Menschenrechte der beduinischen
Bevölkerung aus den „nicht anerkannten"
Dörfern im Negev auf Gleichbehandlung, angemessenes Wohnen,
sauberes Trinkwasser, Gesundheit und Ausbildung?
Israel hat den Internationalen Pakt über wirtschaftliche,
soziale und kulturelle Rechte ratifiziert und ist deshalb
grundsätzlich zur Gewährleistung der darin
enthaltenen Rechte verpflichtet. Ob Rechtsverletzungen vorliegen, ist
von den Umständen im jeweiligen Einzelfall abhängig.
Eine pauschale Bewertung ist daher nicht möglich.
- Wie bewertet die Bundesregierung die gezielte
Wasserpolitik der
israelischen Regierung, insbesondere bezüglich der
mangelhaften Wasserversorgung der beduinischen Bevölkerung,
vor allem in den „nicht anerkannten"Dörfern?
Die israelische Regierung stellt öffentliche Dienstleistungen
nur für anerkannte Dörfer und Städte.Nicht
anerkannte Dörfer erhalten daher keine
öffentliche Strom- und Wasserversorgung, sind nicht an das
Straßennetz angebunden und müssen auch
Müll- und Abwasserentsorgung selbst tragen.
- a) Welche Informationen und Zahlen liegen der
Bundesregierung zur
Gesundheitsfürsorge in den „nicht anerkannten
Dörfern" im Negev vor?
b) Welche Informationen und Zahlen liegen ihr zur Kindersterblichkeit
in den „nicht anerkannten Dörfern" vor im Vergleich
zur Kindersterblichkeitsrate unter der palästinensischen
Bevölkerung in Israel und zur jüdischen
Bevölkerung in Israel?
c) Woraus erklärt sich ihrer Meinung nach die hohe
Kindersterblichkeitsrate in den „nicht anerkannten
Dörfern "?
Als entwickeltes Land verfügt Israel bei regionalen
Unterschieden innerhalb Israels grundsätzlich über
ein leistungsfähiges Gesundheitssystem, zu dem alle
Bürger Zugang haben.
Die Kindersterblichkeit bei Kindern unter einem Jahr lag nach Angaben
von "Nichtregierungsorganisationen 2009 bei der jüdischen
Bevölkerung Israels bei 2,8 auf l .000 Kinder,
während die Sterblichkeitsrate bei der muslimischen
Bevölkerung bei 7,2 pro l .000 Kinder unter einem Jahr lag.
Armut, eine schlechte Infrastruktur und eine Mangel an sauberem Wasser
haben überall dort, wo sie auftreten, ungünstige
Implikationen für Gesundheit, Lebenserwartung und
Kindersterblichkeit der örtlichen Bevölkerung.
- Welche
Informationen liegen der
Bundesregierung über die Repräsentation und
Entscheidungsbefugnisse von palästinensischen
BürgerInnen in Planungsprozessen für
palästinensische Städte, Dörfer und
Stadtviertel in Israel vor?
- a) Welche
Informationen liegen der
Bundesregierung zum Israel Land Administration Law vom 3. August 2009
vor und welche Auswirkung hat es auf die Eigentumsrechte von
palästinensischen Flüchtlingen ?
b) Ist nach
Auffassung der Bundesregierung die fortdauernde Enteignung
von Binnenflüchtlingen und im Ausland lebenden
palästinensischen Flüchtlingen nach internationalem
Recht rechtmäßig?
- a) Hat die Bundesregierung bislang die
israelische
Politik, große Gebiete im Negev aufzuforsten, dort Siedlungen
und Erholungsstätten für jüdische
BürgerInnen zu gründen und die beduinische
Bevölkerung aus ihren Dörfern zu vertreiben, in
Gesprächen mit der israelischen Regierung
hinterfragt?
b) Wenn ja, mit welchen
Vorschlägen und Kritikpunkten?
c)
Wenn nein, warum nicht?
Die Fragen 11 bis 13 werden wegen des Sachzusammenhangs gemeinsam
beantwortet:
Der Planungsprozess für Städte in Israel
basiert auf der Entscheidung eines lokalen Planungsausschusses und der
nachfolgenden Genehmigung eines übergeordneten regionalen
Ausschusses. Von den insgesamt 84 lokalen Ausschüssen sind
sechs zuständig für arabische Dörfer und
Städte. Diese setzen sich aus Vertretern der arabischen
Minderheit zusammen. Grundlage für Planungsprozesse sind
Raumordnungspläne, die von der Regierung erlassen werden.
Änderungen und Abweichungen sind beim Innenministerium zu
beantragen.
Nichtregierungsorganisation beklagen, die Planung führe zu
einer Konzentration der Beduinen in Städten, was nicht ihren
Wünschen und ihrer Kultur und Lebensart entspreche. Die
„Israeli Land Authority" (ILA) gibt an, dass Planungen
grundsätzlich in enger Abstimmung mit der beduinischen
Bevölkerung erfolgten und verweist auf die Beteiligung im
Rahmen der lokalen und regionalen Planungsausschüsse.
Das
„Israel Land Administration Law'; vom 3. August 2009
reformierte die Zuständigkeiten der „Israel Land
Administration" (ILA). Die ILA ist zuständig für die
Verwaltung des Landes in Staatseigentum, des „Jewish National
Fund" (JNF) und der Entwicklungsbehörde, d.h. insgesamt 93
Prozent des Staatsgebiets. Das Gesetz von 2009 zielte laut seiner
Begründung darauf ab, Bürokratie abzubauen,
Investoren anzuwerben und den freien Markt zu stärken.
Die langjährige Politik des JNF, an israelische Araber kein
Land abzugeben, hat in der Vergangenheit zu erheblichen Kontroversen in
Israel geführt (nicht nur mit der arabischen Minderheit). 2007
hat der Oberste Gerichtshof eine einstweilige Verfügung
erlassen, die den JNF darauf verpflichtet, auch Nichtjuden Land zur
Verfügung zu stellen. Im Gegenzug erhält er
dafür vom Staat Israel Ersatzland, damit sein Besitzstand
gewahrt bleibt. Seit 2008 liegt ein Gesetzentwurf zur Umsetzung des
Urteils vor. Eine Entscheidung steht noch aus.
In einer Stellungnahme gegenüber der Deutschen Botschaft
unterstreicht der JNF, dass er in keiner Weise gegenüber
arabischen Antragstellern diskriminiere.
Der JNF verweist ferner darauf, dass Planungsentscheidungen im Einklang
mit israelischen Gesetzen erfolgen, die gerichtlich
überprüfbar sind. Ferner stehen
Erholungsstätten und Naturparks unentgeltlich allen
israelischen Bürgern zur Verfügung, nicht nur
jüdischen.
Die Frage der völkerrechtlichen Zulässigkeit von
Enteignungen hängt von den Umständen des Einzelfalles
ab. Eine pauschale Antwort ist daher nicht möglich.
- a)
Teilt die
Bundesregierung die in den Abschlussbetrachtungen des
UN-Menschenrechtskomitees des Zivilpakts vom Juli 2010 zum dritten
regelmäßigen Staatenbericht Israels
geäußerte Besorgnis über fortgesetzte
Häuserzerstörungen und gewaltsame Vertreibungen sowie
die Forderungen an Israel, die Rechte der Beduinen auf ihr Land und den
Erhalt ihrer Landwirtschaft zu respektieren?
b) Wenn ja, in welcher Form wirkt die
Bundesregierung darauf hin, die israelische Regierung zur
Erfüllung der Forderungen zu bewegen?
c) Wenn nein, mit welcher
Begründung?
- a)
Teilt die Bundesregierung die 2007
vom UN-Komitee des CERD zur Überwachung der Implementierung
der Internationalen Konvention über die die Beendigung aller
Formen Ethnischer Diskriminierung geäußerte
Besorgnis über israelische Verstöße gegen
die Konvention sowie die Forderung des Komitees nach Anerkennung der
Siedlungsund Landrechte der Beduinen?
b) Wenn ja, in welcher Form hat sie dieser Besorgnis gegenüber
der israelischen Regierung Ausdruck verliehen und die Forderung nach
Anerkennung der Rechte der Beduinen geltend gemacht?
c) Wenn nein, warum nicht?
- a)
Teilt die Bundesregierung die
Einschätzung des UN-Komitees der CAT zur Überwachung
der Implementierung der Internationalen Konvention gegen Folter, dass
es sich bei der israelischen Politik der
Häuserzerstörungen und Vertreibung um eine Politik
handelt, die in einigen Fällen grausame, unmenschliche und
entwürdigende Bestrafung beinhaltet, die die in der Konvention
verbrieften Rechte verletzen?
b) Wenn ja, in welcher Form hat die Bundesregierung auf die israelische
Regierung eingewirkt, um die Verletzung der in der Konvention
verbrieften Rechte zu unterlassen?
c) Wenn nein, warum nicht?
Die Fragen 14 bis 16 werden wegen des Sachzusammenhangs gemeinsam
beantwortet:
Die Vertragsorgane der Vereinten Nationen im
Menschenrechtsbereich setzen sich jeweils aus gewählten und
unabhängigen Experten zusammen, die die Situation in einem
bestimmten Vertragsstaat auf Basis des jeweils eingereichten
Staatenberichts und ggf. von Stellungnahmen von
Nichtregierungsorganisationen evaluieren und im Ergebnis Empfehlungen
aussprechen. Die VNVertragsorgane sind ein zentrales Instrument der
internationalen Menschenrechtsarbeit, weil sie die Umsetzung der von
den Staaten eingegangenen völkerrechtlichen Verpflichtungen im
Menschenrechtsbereich überprüfen. Die Bundesregierung
kommentiert diese Empfehlungen nicht. Grundsätzlich fordert
die Bundesregierung die an dem Verfahren der Vertragsorgane beteiligten
Staaten auf, sich mit den Empfehlungen ernsthaft auseinanderzusetzen
und die jeweils eingegangenen menschenrechtlichen Verpflichtungen
einzuhalten.
- a)
Stellt nach Auffassung der Bundesregierung die
Diskriminierung gegen palästinensische BürgerInnen
durch den JNF als quasi-staatliche Körperschaft und die vom
JNF mitgestaltete Vertreibung der beduinischen Bevölkerung im
Negev durch die israelische Regierung, einen Verstoß gegen
das internationale Recht dar?
b) Können nach Auffassung der Bundesregierung trotz einem
Verstoß gegen die internationalen Menschenrechtskonventionen
die Voraussetzungen der Gemeinnützigkeit für den JNF
bejaht werden ?
Bestimmungen aus völkerrechtlichen Verträgen
verpflichten die jeweiligen Vertragsstaaten. Dies gilt auch
für Mensclienrechtsinstrumente wie beispielsweise den
Internationalen Pakt über Bürgerliche und Politische
Rechte vom 19. Dezember 1966. Nach den
völkergewohnheitsrechtlichen Grundsätzen
über die Staatenverantwortüchkeit ist Staaten in
erster Linie das Handeln ihrer Organe zuzurechnen. Im Übrigen
stellt nicht jede Ungleichbehandlung eine nach Maßgabe der
Menschenrechte verbotene Diskriminierung dar. Vor diesem Hintergrund
ist eine pauschalisierende völkerrechtliche Bewertung der
Situation der Beduinen im Negev nicht möglich.
Zur Gemeinnützigkeit wird auf die Antwort zu den Fragen 20 bis
22 verwiesen.
- Ist
es
nach Auffassung der Bundesregierung mit dem Ziel der
Völkerverständigung zu vereinen, dass deutsche
PolitikerInnen, Städte und Gemeinden ein Projekt
unterstützen, dessen Ziel die Vertreibung der beduinischen
Bevölkerung aus dem Negev ist?
Die
Bundesregierung unterstützt grundsätzlich keine
Projekte, deren Ziel die Vertreibung bestimmter
Bevölkerungsgruppen sein könnte.
Das Areal des „Waldes der deutschen Länder"
betreffend sind keinerlei Verfahren zu ggf. ungeklärten
Eigentumsfragen anhängig.
Auf die Antworten zu den Fragen 13 und 14 bis 16 wird verwiesen.
- Welche
Informationen und Zahlen liegen der Bundesregierung
über die Unterstützung des vom JNF betriebenen
Aufforstungsprojekts im Lahav-Gebiet durch Spenden deutscher
PolitikerInnen, Kirchengemeinden, Städte und Landkreise vor?
Durch Spenden aus Deutschland wurden im „Wald der deutschen
Länder" um die Wüstenstadt Be'er Scheva seit 1991
über 420.000 Bäume gepflanzt. Initiator und
Schirmherr zu Beginn der 90er Jahre war Johannes Rau.
Das Projekt „Wald der deutschen Länder" steht unter
der Schirmherrschaft mehrerer amtierender und ehemaliger
Ministerpräsidenten, darunter Kurt Beck (Rheinland-Pfalz),
Hans Eichel (ehem. Ministerpräsident von Hessen), Dr. Bernhard
Vogel (ehem.
Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Thüringen),
sowie des ehemaligen Regierenden Bürgermeisters von Berlin,
Eberhard Diepgen. Auch zahlreiche Oberbürgermeister,
unter anderem
Jens Beutel (Mainz), Petra Roth (Frankfurt), Manfred Ruge (Erfurt) und
Peter Schönlein (Nürnberg) haben sich engagiert.
Zahlreiche Landkreise und Städte haben Haine und
Wälder im „Wald der deutschen Länder"
angepflanzt.
Steuerlich relevante Spenden Einzelner werden statistisch nicht
getrennt nach den jeweiligen Empfängern erfasst. Ob und ggf.
in welchem Umfang Steuerpflichtige an den JNF gespendet haben, ist der
Bundesregierung somit nicht bekannt. Im Übrigen
stände einer personenbezogenen Bekanntgabe das Steuergeheimnis
nach § 30 Abgabenordnung (AO) entgegen.
- Ist
die Bundesregierung der Meinung,
dass trotz der in der Eingangsbemerkung beschriebenen Vertreibungen und
Diskriminierungen sowie der ökologischen Schäden, der
JNF die „Förderung der Allgemeinheit" als Kriterium
der Gemeinnützigkeit entsprechend § 52 Abs. 2 Satz I Abgabenordnung (AO)
erfüllt,
a) In Bezug auf §
52 Abs. 2 S.2 Nr. 13., wonach die Förderung der Allgemeinheit
gegeben ist bei der „(..) Förderung internationaler
Gesinnung, der Toleranz auf allen Gebieten der Kultur und des
Völkerverständigungsgedankens" (Antwort bitte mit
Begründung)?
b) in Bezug auf § 52 II S.2 Nr. 15, wonach die
Förderung der Allgemeinheit gegeben ist im Falle der
„(..) Förderung der Entwicklungszusammenarbeit"
(Antwort bitte mit Begründung)?
- Ist
nach Meinung der Bundesregierung
trotz der in der Eingangsbemerkung beschriebenen Vertreibungen und
Diskriminierungen sowie der ökologischen Schäden die
Steuerbegünstigung bei Spenden für
Aufforstungsprojekte des JNF nach § 51 AO gegeben,
wonach
a)entsprechend § 51 Abs. 2 AO die Tätigkeit der
Körperschaft auch zum Ansehen der Bundesrepublik Deutschland
im Ausland beitragen können sollte (Antwort bitte mit
Begründung)?
b) entsprechend § 51 Abs. 3 AO die Körperschaft nach
ihrer Satzung dem Gedanken der Völkerverständigung
nicht zuwiderhandelt (Antwort bitte mit Begründung) ?
- Wann
wurde die Feststellung der
Gemeinnützigkeit des JNF in Deutschland das letzte Mal vom
Finanzamt Düsseldorf-Altstadt überprüft und
wie wurde dabei die Tatsache bewertet, dass der JNF als
quasi-staatliche Körperschaft in seiner Satzung explizit gegen
nichtjüdische Bürger diskriminiert und an der
Vertreibung der Beduinen aus dem Negev beteiligt ist, was nach
Auffassung der UN gegen das internationale Recht
verstößt?
Die Fragen 20 bis 22 werden wegen des Sachzusammenhangs gemeinsam
beantwortet:
Die Fragestellung, ob der JNF in Deutschland entsprechend
den in den §§ 51 ff Abgabenordnung (AO) genannten
Voraussetzungen als spendenempfangsberechtigte sogenannte
gemeinnützige Einrichtung anzuerkennen ist, betrifft eine
steuerliche Angelegenheit. Denn beim sog.
Gemeinnützigkeitsrecht handelt es sich um die Beschreibung der
Voraussetzungen, unter denen Körperschaften,
Personenvereinigungen und Vermögensmassen im Sinne des
Körperschaftsteuergesetzes Steuervergünstigungen
erhalten können. Für die Anwendung der Steuergesetze
im Einzelfall sind die Landesfinanzbehörden
zuständig. Der Bundesregierung sind dementsprechend
regelmäßig keine steuerlichen Angelegenheiten
einzelner Steuerpflichtiger bekannt. Soweit dies ausnahmsweise doch der
Fall sein sollte, steht einer Offenbarung dieser Verhältnisse
das Steuergeheimnis nach § 30 AO entgegen.
Allgemein gilt, dass Spenden nur dann steuerlich relevant sind, wenn
sie u.a. zur Förderung steuerbegünstigter Zwecke im
Sinne der §§ 52 bis 54 AO (gemeinnützige,
mildtätige oder kirchliche Zwecke) an eine juristische Person
des öffentlichen Rechts, die in einem Mitgliedstaat der
Europäischen Union (EU) oder in einem Staat belegen ist, auf
den das Abkommen über den Europäischen
Wirtschaftsraum (EWR) Anwendung findet, oder an eine nach § 5
Absatz l Nummer 9 des Körperschaftsteuergesetzes (KStG)
steuerbefreite („gemeinnützige")
Körperschaft, Vermögensmasse oder Personenvereinigung
geleistet werden. Entsprechendes gilt für Zuwendungen an eine
in einem anderen Mitgliedstaat der EU bzw, des EWR belegene
Körperschaft, Personenvereinigung oder
Vermögensmasse, die nach § 5 Absatz l Nummer 9 KStG
i. V. m. § 5 Absatz 2 Nummer 2 zweiter Halbsatz KStG
steuerbefreit („gemeinnützig") wäre, wenn
sie inländische Einkünfte erzielen würde. Zu
den Voraussetzungen der sog. Anerkennung der Gemeinnützigkeit
gehört u.a., dass die Körperschaft,
Personenvereinigung oder Vermögensmasse nach ihrer Satzung und
bei ihrer tatsächlichen Geschäftsführung
keine Bestrebungen im Sinne des § 4 des
Bundesverfassungsschutzgesetzes fördert und dem Gedanken der
Völkerverständigung nicht zuwiderhandelt (vgl.
§ 51 Absatz 3 AO).
Werden die steuerbegünstigten Zwecke im Ausland verwirklicht,
setzt die sog. Anerkennung der Gemeinnützigkeit zudem voraus,
dass natürliche Personen gefördert werden, die ihren
Wohnsitz oder ihren gewöhnlichen Aufenthalt im Inland haben,
oder dass die Tätigkeit der Körperschaft,
Personenvereinigung oder Vermögensmasse neben der
Verwirklichung der steuerbegünstigten Zwecke auch zum Ansehen
der Bundesrepublik Deutschland im Ausland beitragen kann (vgl.
§ 51 Absatz 2 AO)."
- Welche Informationen und kritischen
Stellungnahmen liegen der Bundesregierung über die
ökologische Nachhaltigkeit des „Waldes der deutschen
Länder" vor?
Der Bundesregierung liegen keine eigenen Erkenntnisse zur
ökologischen Nachhaltigkeit des „Waldes der
deutschen Länder" vor. Der JNF verweist darauf, dass
Prinzipien der Nachhaltigkeit grundsätzlich in allen seinen
Projekten berücksichtigt werden.
- Wie beurteilt die Bundesregierung die
unterschiedlichen
Stellungnahmen von israelischen Umweltexperten auf der einen und JNF
auf der anderen Seite bezüglich der Wiederbepflanzung des
Carmel Gebiets nach den Waldbränden Anfang Dezember 2010?
Der JNF beabsichtigt nach eigenen Angaben in der näheren
Zukunft nicht, Pflanzungen in den Waldbrandgebieten des Carmel
vorzunehmen und setzt stattdessen auf eine natürliche
Regeneration der Flächen.
**************
translation into English
Answer
of the German Federal Government to the Minor Interpellation
tabled by Members of the Bundestag Annette Groth, Christine Buchholz,
Heike Hänsel, further Members and the Left Party parliamentary
group DIE LINKE.
–
Government
print edition 17/4318 of 17.12.10 –
Demolition of
Bedouin villages in the Negev
first page
Demolition of Bedouin villages in
the Negev
Preliminary remarks of
the questioners:
Around half
the
170,000
Bedouin in Israel live in 46 villages in the Negev Desert in the south
of Israel. Most of these villages are not recognised by the Israeli
state and are designated as “illegal” by the
Israeli
Government. This means that the state is not building infrastructure in
these villages and essential services such as water and electricity,
sewage, public transport, education and health are therefore lacking.
According to the Association for Civil Rights in Israel, this means
that the Bedouin in these villages live in Third World conditions in a
First World country.
While the Israeli Government grants incentives to Jewish nationals, in
particular new immigrants, to settle in the Negev Desert, it is
striving to resettle the Bedouin from the Negev in seven new townships.
This policy fails to meet the needs of the Bedouin people and their
right to their land, their culture and their traditional way of life.
In its concluding observations on Israel’s implementation of
the
International Covenant on Civil and Political Rights on 29 July 2010,
the UN Human Rights Committee expressed concern at the forced
evictions from Bedouin villages in the Negev and called on the Israeli
Government to acknowledge the right of the Bedouin to their ancestral
land and to infrastructure, as well as to their traditional livelihood
based on agriculture. Human Rights Watch likewise complains that this
demographic policy for the Negev Desert is “systematically
discriminatory”.
The Bedouin in the “unrecognised” villages live in
constant
fear of eviction and demolition. Israeli human rights organisations
fear a new wave of demolitions of these villages. The Bedouin village
of Al-Arakib, a few kilometres north of Be’er Sheva, was
largely
destroyed on 27 July 2010 by attacks on the homes and working quarters,
stables, fields and olive groves of the 300 inhabitants. The villagers
immediately set about rebuilding. On 6 August 2010 the village fell
victim to a second demolition, in the process of which the residents
were ill-treated and some detained. Knesset Member, Taleb Al-Sana, an
Israeli lawyer of Bedouin descent who had protested against the
demolition of the village, was so badly treated that he required
hospital treatment. Several human rights activists were maltreated
because they had shown solidarity with the villagers. In common with
most of the “unrecognised” villages, Al-Arakib is
in the
process of bringing a legal action against the Israeli Government over
the right of ownership of the land around Al-Arakib which had not been
settled at the time the village was demolished. The village has been
destroyed a total of seven times (as at 29 November 2010). On 3 October
2010 Israeli and Palestinian human rights organisations appealed to the
Israeli Government to end its aggressive expulsion policy and instead
to find a political solution which respects the constitutional rights
of the Bedouin population, in particularly the right to dignity,
equality and property. In November 2010 Amnesty International appealed
to the international community to exert pressure on the Israeli
Government to prevent a further demolition of Al-Arikib and to persuade
the Israeli Government to recognise the Bedouin villages and their
legal claims.
If the Israeli Government has its way, a forest is to be planted on the
territory of Al-Arakib as part of an afforestation project in the Negev
controlled by the Jewish National Fund (JNF). The land has been
conveyed to JNF despite the fact that ownership of the land has yet to
be decided by the courts. In Israel the state controls 93% of the land.
The land belongs either directly to the state or to quasi-governmental
corporations such as JNF. The land controlled by the state is
administered by the Israel Land Administration (ILA), a government
corporation. JNF owns 13 per cent of the land directly but has de facto
influence over the 93% of land controlled by the state by virtue of its
membership of the ILA. Moreover, JNF is the only body in Israel which
has the power to carry out afforestation work throughout the country.
Most of JNF’s land formerly belonged to Palestinian refugees
and
internally displaced people and was appropriated between 1949 and 1953
under the Absentees Property Law. JNF’s mandate is explicit:
to
allocate land only to Jewish citizens and new immigrants. Under the
Israel Land Administration Law, adopted on 3 August 2009, there is a
threat of further appropriations of Palestinian land, particularly for
the Bedouin population of the Negev: around 50,000 to 60,000 dunams (1
dunam is equivalent to 1000 square metres) of land are to be
transferred by JNF to the state, mainly in the towns. In return JNF
will receive land in the Negev and Galilee in order to develop it for
Jewish citizens and in the process destroy the
“unrecognised” Bedouin villages. According to
Adalah,
the Legal Cen-ter for Arab Minority Rights in Israel,
Palestinian
citizens are barred from owning or renting around 80% of the land
because of their ethnicity.
JNF’s
policy of “greening” the Negev is also receiving
criticism
on the ecological front from environmental experts. Unlike the Bedouin
population, who farm the land in harmony with the climatic conditions,
JNF primarily plants non-indigenous species which require far more
water and cause serious and irrevocable damage to the countryside and
environment. The parks of readily combustible pine forests planted by
JNF were particularly badly affected by the devastating forest fires in
Carmel near the city of Haifa at the beginning of December 2010.
Experts from the Mount Carmel Research Center at the University of
Haifa advise against planting new trees in order to allow the natural
regeneration of the ecosystem and to minimise the danger of another
fire. Representatives of JNF, however, have already mobilised one
million US dollars in order to replant the area as quickly as possible.
Omri Gal, spokesman for the Israel Nature and Parks Authority which
administers the Carmel region, claims in this respect that the aim of
his authority is nature conservation while JNF is pursuing a political
agenda. The policy of spraying chemicals on fields and also on villages
to drive out the villagers which was halted in 2003 by the Israeli
Court of Justice is also in crass conflict with ecological aims. On 3
March 2010 the Israeli Minister of Agriculture declared publicly in the
Knesset that the primary goal of afforestation in the Negev was to take
possession of the land and that trees might possibly be uprooted again
at a later date.
The
territory of
Al-Arakib is now to be added to the “Ambassadors
Forest”
which is part of the afforestation project in the Lahav region. This
project also includes the “German States Forest”,
which is
intended to be a symbol of friendship between Germany and Israel. JNF
canvasses for donations for the forestry projects in Germany. Since JNF
is registered as a non-profit association, donations are
tax-deductible. Through their donations German politicians, Church
communities, towns and local communities are supporting the
afforestation projects in the Lahav region and hence the expulsion of
the inhabitants of Al-Arakib.
Preliminary
remarks of the Federal Government
The Federal Government closely monitors the human rights situation in
the Middle East. It intervenes – where necessary –
on a
regular basis both bilaterally and in the framework of the human rights
work of the EU, and supports the work of NGOs in the region in many
ways.
The Federal Government is aware of the events surrounding the village
of Al-Arakib. In the past few months the Germany Embassy in Tel Aviv
has closely monitored the case of the village and the situation of the
Bedouin in the Negev in general.
The special way of life of the Bedouin is based on long-established
traditions and often comes into conflict with a modern state system.
The same applies in many countries in the region.
In the context of the history of Zionism and the creation of the State
of Israel, land issues are still to the present day highly complex. The
success of the Zionist idea of a “home for the Jewish people
in
Palestine” is based on land acquisition by Jewish groups and
organisations.
In 2007 the Supreme Court issued an interim order obliging the Jewish
National Fund (JNF) to make available land to non-Jews too. In
contentious land issues all citizens of the State of Israel have access
to the courts.
We ask the
Federal
Government:
- What information does the Federal Government
have on
proceedings being brought against 1300 police officers involved in the
demolition on 27 July 2010, many of whom were not identified and whose
faces were covered?
The Federal Government has no information on proceedings pending
against those involved in the first demolition on 27 July 2010.
- In the opinion of the Federal Government, was
the
confiscation of property from indebted villagers by the Revenue Service
during the demolition on 27 July 2010 legal?
In the legal opinion of the Israeli authorities, Al-Arakib was
demolished on the basis of enforceable demolition orders. The
confiscation of property over and above this by the Revenue Service
also took place on the basis of judicial decisions.
- a) What
information does the Federal Government have on further planned actions
against Al-Arakib?
b) Has the Federal Government made representations to the Israeli
Government in bilateral talks to press for the official recognition of
the village and the prevention of its demolition?
c) If not, why not?
- a)
What information does
the Federal Government have on the attacks on demonstrations of
solidarity with the inhabitants of Al-Arakib and on events protesting
against the demolition of Al-Arakib?
b) In the opinion of the Federal Government, were the rights of freedom
of expression and freedom of assembly of the protesters sufficiently
protected in this process?
- a)
Did
the Federal
Government make representations locally, in line with the EU Guidelines
on Human Rights Defenders, on behalf of the human rights activists and
parliamentarians who tried to protect the villagers?
b) If not, why not?
Questions
3 to 5 are answered together because of their associated subject matter:
The Federal Government does not have any concrete information on
further planned actions against the village. It can be assumed that
further demolitions will take place on the basis of the demolition
orders which remain in force. At the same time the villagers are
resolved to rebuild the village every time and to achieve its
recognition.
In the past few months the German Embassy in Tel Aviv has intensively
monitored the case of Al-Arakib. Members of staff have visited the
village on repeated occasions since August 2010. Since that time the
Embassy has been in constant contact with several NGOs which are
working for Al-Arakib and for other unrecognised Bedouin villages in
the Negev as a whole.
In autumn 2010 representatives of the German Embassy sought talks at
the first opportunity with representatives of NGOs who were taken into
custody following demonstrations of solidarity. Embassy staff also met
and had a detailed conversation with Talab El-Sana (Arab Democratic
Party), the Knesset Member injured during the second demolition of
Al-Arakib.
Further elements of the dialogue include rounds of talks with those
affected and human rights defenders from the Negev initiated by the
Representation of the European Commission, in which staff from the
Embassy participated.
The Embassy has broached the subject at a high level with the Israeli
Foreign Ministry and expressed its concern.
Unlike in most other countries in the region, the right to freedom of
expression and freedom of assembly is guaranteed in Israel.
- What information does the Federal Government
have on
the
possibilities open to the Bedouin population of Al-Arakib to assert
their rights to their land in the Israeli legal system
a) de jure and
b) de facto?
As Israeli citizens Israel’s Bedouin have access to the
courts. A large number of NGOs offer assistance and legal advice.
There are two types of legal dispute:
- firstly, the proceedings now concluded on the
demolition of
the villages. These were regarded by the Supreme Court as legal since
the villages in question were illegal under the Israeli
understanding of the law.
- secondly, the disputes over title to property
which
have not yet been settled.
According to information from NGOs there are currently around 3,200
cases involving title to property pending. Since 2004 in particular it
appears that the Israeli Land Authority (ILA) has been responding to
the claims of the Bedouin by filing counter-claims of its own.
Most of the judgments to date have been in favour of the ILA. The main
reason given is that the Bedouin have great difficulties providing
official documents to prove their ownership.
- a)
What information and
figures does the Federal Government have regarding the houses destroyed
in the “unrecognised” villages since 2003?
b) What information does the Federal Government have on compensation
paid to villagers for demolished houses?
The Federal Government is aware that there have been repeated cases of
unrecognised villages being cleared and houses demolished since 2003.
In December 2010 the NGO “Negev Coexistence Forum“
published the following figures covering the past few years: 2003 157
houses, 2004-2007 around 150-170, 2008 225, 2009 254 and 2010
approximately 700. NGOs point to what they regard as inadequate
compensation. Furthermore they point out that under the terms of any
compensation families are required to move to the towns planned by the
government and renounce further claims to the land.
The Israeli Government stresses that compensation payments to families
which accept resettlement offers are made without investigation of
ownership claims and financial circumstances. It points out that the
compensation is extremely generous and frequently exceeds the
value of the original accommodation many times over.
- How
does the Federal
Government view the infringement of the human rights of the Bedouin
population in the “unrecognised” villages in the
Negev to
equal treatment, decent housing, clean drinking water, health and
education, as enshrined in international law?
Israel has ratified the International Covenant on Economic, Social and
Cultural Rights and is thereby obliged in principle to uphold the
rights contained in it. Whether breaches of these rights have taken
place depends on the individual case. It is not possible therefore to
make a blanket assessment.
- How does the Federal Government view the
Israeli
Government’s deliberate water policy, in particular as
regards
the lack of water supply to the Bedouin population, above all in the
“unrecognised” villages?
The Israeli Government only provides public services to recognised
villages and towns. Unrecognised villages therefore receive no public
electricity or water supply, are not connected to the road network and
also have to arrange their own waste and sewage disposal.
- a) What information and figures does the
Federal
Government
have on health care in the “unrecognised” villages
in the
Negev?
b) What information and figures does the Federal Government have on
infant mortality in the “unrecognised” villages in
comparison with the infant mortality rate among the Palestinian
population in Israel and in comparison with the Jewish population in
Israel?
c) In the opinion of the Federal Government, what accounts for the high
infant mortality rate in the “unrecognised”
villages?
As a developed country Israel in principle has an efficient health
system – albeit with regional variations within Israel
– to
which all citizens have access.
According to figures from NGOs the infant mortality rate for children
under one year of age in 2009 was 2.8 per 1000 children in the Jewish
population, while the rate in the Muslim population was 7.2 per 1000
children under one year.
Poverty, poor infrastructure and a lack of clean water, wherever they
occur, have a negative impact on the health, life expectancy and infant
mortality of the local population.
- What
information
does the
Federal Government have on the representation and decision-making
powers of Palestinian citizens in planning processes for Palestinian
towns, villages and urban districts in Israel?
- a) Hat die
Bundesregierung bislang die
israelische
Politik, große Gebiete im Negev aufzuforsten, dort Siedlungen
und Erholungsstätten für jüdische
BürgerInnen zu gründen und die beduinische
Bevölkerung aus ihren Dörfern zu vertreiben, in
Gesprächen mit der israelischen Regierung
hinterfragt?
b) Wenn ja, mit welchen
Vorschlägen und Kritikpunkten?
c)
Wenn nein, warum nicht?
- a)
In
talks with the
Israeli Government has the Federal Government ever challenged
Israel’s policy of foresting large areas of the Negev,
establishing settlements and recreation areas for Jewish citizens there
and driving the Bedouin population out of their villages?
b) If
so, what
proposals did it make and what points of criticism did it raise?
c) If
not, why
not?
Questions 11 to 13 are answered together because of the associated
subject matter:
The planning process for towns in Israel is based on the decision of a
local planning committee and the subsequent approval of a higher-level
regional committee. Of the total 84 local committees, six are
responsible for Arab villages and towns. These are made up of
representatives of the Arab minority. Planning processes are based on
spatial plans issued by the Government. An application to the Ministry
of the Interior is required in respect of changes to and departures
from the plan.
NGOs complain that the planning is leading to a concentration of
Bedouin in towns which do not meet their wishes and which are not
appropriate to their culture and way of life. The Israeli Land
Authority (ILA) states that in principle planning has taken place in
close consultation with the Bedouin population and points to Bedouin
participation in local and regional planning committees.
The Israel Land Administration Law of 3 August 2009 reformed the
competences of the Israel Land Administration (ILA). The ILA is
responsible for administering the land owned by the state, the Jewish
National Fund (JNF) and the development authority, i.e. 93 per cent of
national territory. The stated aim of the 2009 law was to cut
bureaucracy, attract investors and strengthen the free market.
In the past the long-standing policy of the JNF not to pass any land to
Israeli Arabs provoked considerable controversy in Israel (not only
among the Arab minority). In 2007 the Supreme Court issued an interim
order obliging the JNF to make available land to non-Jews. In return it
receives an equivalent amount of land from the State of Israel,
ensuring that its total holding of land remains the same. A bill to
implement the judgment has been on the table since 2008 but has yet to
be voted on.
In a comment to the German Embassy JNF stresses that it does not
discriminate in any way against Arab applicants.
JNF points out, in addition, that planning decisions are made in line
with Israeli laws and are subject to judicial review. Furthermore
recreation areas and nature parks are open without charge to all
Israeli citizens, not only Jewish.
The question of the permissibility of the dispossessions under
international law depends on the circumstances of the particular case.
It is therefore impossible to give a blanket answer.
- a)
Does the Federal
Government share the concern expressed in July 2010 by the UN Human
Rights Committee with respect to implementation of the Civil Covenant
in its concluding observations on the third periodic report of Israel
on continued house demolitions and forcible evictions as well as the
demand for Israel to respect the rights of the Bedouin to their
ancestral land and to continue to practise their traditional
agriculture?
b) If so, what steps is the Federal Government taking to exert pressure
on the Israeli Government to fulfil these demands?
c) If not, why not?
- a)
Does the Federal
Government share the concern expressed in 2007 by the UN Committee on
the Elimination of Racial Discrimination on monitoring the
implementation of the International Convention on the Elimination of
All Forms of Racial Discrimination with regard to Israeli breaches of
the Convention and the demand made by the Committee for recognition of
the settlement and land rights of the Bedouin?
b) If so, in what form has it expressed this concern to the Israeli
Government and asserted the demand for recognition of the rights of the
Bedouin?
c) If not, why not?
- a)
Does the Federal
Government share the view of the UN Committee of the Convention Against
Torture that the Israeli policy of house demolitions and expulsions is
a policy which in some cases involves cruel, inhumane and degrading
punishment which infringes the rights enshrined in the Convention?
b) If so, in what way has the Federal Government brought pressure to
bear on the Israeli Government to refrain from breaching the rights
enshrined in the Convention?
c) If not, why not?
Questions 14 to 16 are answered together because of the associated
subject matter:
The United Nations treaty bodies in the area of human rights comprise
in each case elected and independent experts who evaluate the situation
in a particular treaty state on the basis of the relevant state report
and, where applicable, opinions submitted by NGOs, and then issue
recommendations. The UN treaty bodies are a central tool of
international human rights work because they monitor implementation of
the commitments entered into by the states under international human
rights law. The Federal Government does not pass comment on these
recommendations. As a matter of principle the Federal Government calls
on the states involved in the proceedings of the treaty bodies to
engage seriously with the recommendations and to adhere to the human
rights commitments entered into.
- a)
In
the view of the
Federal Government, does the discrimination against Palestinian
citizens by JNF as a quasi-governmental corporation and the expulsion
of the Bedouin population in the Negev by the Israeli Government, a
policy in which JNF is associated, constitute a breach of international
law?
b) In the view of the Federal Government, does JNF meet the conditions
for public-benefit status despite breaching the international human
rights conventions?
Provisions of international treaties place commitments on the
respective states parties. This also applies to human rights
instruments such as, for example, the International Convention on Civil
and Political Rights of 19 December 1966. According to the principles
of customary international law on state responsibility, states are in
the first place responsible for the actions of their official bodies.
Furthermore, not every example of unequal treatment constitutes a case
of discrimination banned under human rights laws. Against this
background it is impossible to give a blanket assessment of the
situation of the Bedouin in the Negev with respect to international law.
With respect to public-benefit status, please refer to the answer to
questions 20 to 22.
- In
the
opinion of the
Federal Government, is the fact that German politicians, towns and
local communities support a project, the aim of which is to expel the
Bedouin population from the Negev, compatible with the goal of
international understanding?
The
Federal Government does not in principle support any projects whose aim
could be to expel certain population groups.
With respect to the area of the “German States
Forest”,
there are no proceedings pending relating to possibly unclarified
questions of ownership.
Please refer to the answers to questions 13 and 14 to 16.
- What
information and
figures does the Federal Government have on support for the
afforestation project run by JNF in the Lahav region through donations
from German politicians, church communities, towns and counties?
Over 420,000 trees have been planted since 1991 in the German States
Forest around the desert city of Be’er Sheva. The initiator
and
patron of the project at the beginning of the Nineties was Johannes Rau.
Current patrons of the project include several serving and former
Minister-Presidents including Kurt Beck (Rhineland Palatinate), Hans
Eichel (former Minister-President of Hesse), Dr. Bernhard Vogel (former
Minister-President of Rhineland Palatinate and Thuringia), and the
former Governing Mayor of Berlin, Eberhard Diepgen. Numerous city
mayors, including Jens Beutel (Mainz), Petra Roth (Frankfurt), Manfred
Ruge (Erfurt) and Peter Schönlein (Nuremberg) have lent their
support. Many counties and towns have planted groves and woods in the
“German States Forest”.
Tax-relevant donations from individuals are not broken down in the
statistics according to recipients. The Federal Government does not
therefore know whether and to what extent taxpayers have donated to
JNF. Furthermore it would be contrary to tax secrecy under Section 30
of the German Fiscal Code (AO) to release personal details.
- Does
the Federal
Government believe that, despite the expulsions and discrimination as
well as the ecological damage referred to in the introductory remarks,
JNF fulfills the criterion of “Advancement of the general
public” with respect to serving public-benefit purposes in
accordance with Section 52 subsection (1) first sentence of the German
Fiscal Code,
a) with respect to Section 52 subsection (2) second sentence, number
13, whereby “(…) the advancement of
internationalism, of
tolerance in all areas of culture and of the concept of international
understanding” are listed as criteria for the advancement of
the
general public (please give reasoning),
b) with respect to Section 52 subsection (2) second sentence, number
15, whereby the advancement of the general public is served by
“
(..) the advancement of development cooperation” (please give
reasoning)?
- Does
the Federal
Government believe that, despite the expulsions and discrimination, as
well as the ecological damage referred to in the introductory remarks,
donations for JNF forestry projects meet the criteria for
tax-privileged purposes in accordance with Section 51 of the German
Fiscal Code, whereby
a) in accordance with Section 51 subsection (2) of the German Fiscal
Code, the activity of the corporation must also contribute to the
reputation of the Federal Republic of Germany abroad (please give
reasoning),
b) in accordance with Section 51 subsection (3) of the German Fiscal
Code, the corporation, pursuant to its statutes, does not contravene
the concept of international understanding (please give reasoning)?
- When
was the
establishment of the public-benefit purposes of JNF in Germany last
reviewed by the Dusseldorf-Altstadt tax office, and what view was taken
of the fact that in its statutes JNF, as a quasi-governmental
corporation, explicitly discriminates against non-Jewish citizens and
is involved in the expulsion of the Bedouin from the Negev, which in
the opinion of the United Nations breaches international law?
Questions 20 to 22 are answered together because of the associated
subject matter:
The question as to whether JNF is to be recognised in Germany as a
public-benefit institution entitled to receive donations under the
conditions set out in Section 51 ff of the German Fiscal Code (AO) is a
tax matter. Charity law defines the conditions under which
corporations, associations of persons and conglomerations of assets can
receive tax privileges under the terms of the Corporation Tax Act. The
Land revenue authorities are responsible for the application of the tax
laws in individual cases. The Federal Government accordingly has no
knowledge on a regular basis of the tax affairs of individual
taxpayers. Where in an exceptional case it might have such
knowledge, revealing these circumstances would constitute a breach of
tax secrecy under Section 30 of the German Fiscal Code.
In general, donations are only relevant for tax purposes if they are
made to support tax-privileged purposes in accordance with Sections 52
to 54 of the German Fiscal Code (public-benefit, charitable or
religious purposes) to a public law entity which is located in a Member
State of the European Union (EU) or a country in which the Agreement on
the European Economic Area (EEA) applies, or to a (non-profit)
corporation, conglomeration of assets or association of persons which
is exempt from tax under Section 5 subsection (1), number 9 of the
Corporation Tax Act (KStG). Similar applies to donations to a
corporation, association of persons or conglomeration of assets located
in a Member State of the EU or the EEA which would be exempt from tax
(for public-benefit purposes) under Section 5 subsection 1 number 1 of
the Corporation Tax Act, in conjunction with Section 5 subsection 2
number 2, second clause of the Corporation Tax Act, if they
generated revenue in Germany. One of the conditions of
recognition of public-benefit nature is that the corporation,
association of persons or conglomeration of assets, by virtue of its
statutes or actual conduct of business, does not advance any activities
in the meaning of Section 4 of the Federal Act on the Protection of the
Constitution and does not contravene the concept of international
understanding (cf Section 51 subsection 3 of the German Fiscal Code).
If the tax-privileged purposes take place abroad, the
recognition
of the public-benefit nature also requires that natural persons who
receive benefit have their domicile or usual place of abode in Germany
or the activity of the corporation, association of persons or
conglomeration of assets, in addition to pursuing public-benefit
purposes, also contributes to the reputation of the Federal Republic of
Germany abroad (cf Section 51 subsection (2) of the German Fiscal
Code).
- What information and critical opinions are
available
to the
Federal Government on the ecological sustainability of the
“German States Forest”?
The Federal Government has no information of its own on the ecological
sustainability of the “German States Forest”. JNF
points
out that principles of sustainability are respected as a matter of
principle in all its projects.
- How does the Federal Government assess the
different
opinions of Israeli environmental experts on the one hand and JNF on
the other with respect to the replanting of the Carmel region after the
forest fires at the beginning of December 2010?
According to JNF itself, it has no plans in the immediate future to
undertake planting in the areas of Carmel affected by the forest fires
and intends instead to rely on the natural regeneration of these areas.
Appell der
Club-Voltaire-Reisegruppe
Wir, eine Gruppe interessierter Israelreisender, haben heute den Ort
El-Arakib besucht und dort den Scheich Sajjach getroffen. Mit
großer Erschütterung hörten wir seinen
Bericht von der
Zerstörung des Dorfes, der Vertreibung der Familien und der
Vernichtung der Olivenhaine. Mit eigenen Augen sahen wir die von den
israelischen Sicherheitskräften angerichteten
Verwüstungen
des Beduinendorfes: Zerstörte Hausund Autoteile, verbogene
Wellblechdächer, zerbrochenes Inventar. Einzig der Friedhof
der
Beduinen blieb unversehrt.
Menschen alles zu nehmen und sie an den Gräbern ihrer Ahnen
stehen
zu lassen, kommt einer Politik der verbrannten Erde gleich.
Wir appellieren an die politische Öffentlichkeit, diese
menschenverachtenden Aktionen nicht länger durch Schweigen
hinzunehmen, sondern die israelische Regierung aufzufordern, das seit
Generationen bestehende
Wohnund Lebensrecht der Beduinen wieder herzustellen.
Reisegruppe Club Voltaire München – Israel, 3.
September 2010
Appeal of the
Club
Voltaire travel group
We, a group of committed and concerned visitors to Israel, today
visited the village El-Arakib and met with Sheik Sajjach.
We were shocked when we learned from him about the demolition of his
village, the expulsion of the families and the destruction of their
olive groves. We saw with our own eyes the devastation wrought on the
Bedouin village by the Israeli security forces: the remains of
demolished houses and wrecked cars, crumpled roofs, broken furniture.
Only the cemetery of the Bedouins remained intact.
Depriving people of everything but the graves of their ancestors is
equivalent to a scorched earth policy.
We appeal to the political community to no longer silently accept these
inhuman actions and instead to call on the Israeli government to
restore the right to settlement and livelihood which the Bedouins have
enjoyed for generations.
Group from Club Voltaire Munich, Germany. Israel, 3rd September 2010
Abzug der
Baumaschinen
Am 24.3 11
errreichte uns die folgende Mitteilung von dukium.
Anscheinend
haben
die Protestaktionen vielleicht doch etwas erreicht. Aber s. spätere Nachrichten!
This morning KKL-JNF (Keren Kayemeth LeIsrael - Jewish National Fund)
began to dismantle their work camp located less
than 1 km from Al Arakib. It was first established in mid-January 2011
on land that was previously used by the residents of Al Arakib to grow
crops each winter. The enclosed compound consisted of a shipping
container as an office and a tent for its workers and was constantly
manned by security guards.
At least half
a dozen bulldozers and other heavy earth-moving machines
were removed this morning.
The guard informed NCF volunteers this morning that the remaining
equipment (light poles, fence, container and one bulldozer) will be
taken away as soon as the generator is disconnected. He expected that
this would be done sometime soon in the next couple of days. In fact,
the last bulldozer left couple of minutes after NCF volunteers head to
the village.
The JNF also began this week to create holes in the earth terraces in
preparation for planting around Al Arakib with a bob cat. As this task
has not been completed, and the bob cat has now been removed, we are
waiting to see what will happen next and will keep you informed.
We do not believe that the equipment is being relocated to a new camp
in the area nor have we received any official reason from JNF behind
the camp's closure. However, we hope that it is in response to the
pressure applied by the NCF together with our partners to freeze all
activity in the area.
Photos from this morning are below.
Karen
Douglas
Resource Development Coordinator
Negev Coexistence Forum for Civil Equality
Verweise
Negev
Coexistence Forum (dukium.org)
Dukium: "Al Arakib:
A background paper about the summer of demolitions"
Dukium nach der 6. Zerstörung im Oktober: ergänzt
(Anfang Nov. noch nicht im Internet)
Haaretz: Reclaiming
the desert (27.8.10)
The Regional Council for the Unrecognized Villages in the Negev (RCUV), Website seit
2008 nur unvollständig betreut.
Videos der Zerstörungsaktionen: youtube,
10.8.10 ; youtube,
14.9.10
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