Ein Besuch in Gaza

16.5.2010 - 26.6.2010

Ein Bericht von Peter Voß, Teil 7


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Tag für Tag-Bericht

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Gaza Karten: 'Zerstörungen'; 'no-go'; 'Satelliten': Google Earth oder Google Maps, sonst (28 MB)

Montag, 24. Mai 2010

Ich hatte zwei Extratage. Damit war ich im Prinzip wieder bei meiner ursprünglichen Planung, aber der Ablauf der ersten drei Tage war doch sehr viel anders verlaufen als wenn ich die fünf Tage in einem Stück gehabt hätte. Ich konnte jetzt nur noch ausflicken. Für den ersten Zusatztag sah ich die Möglichkeit, noch jemand bei der UNRWA zu treffen, und ich verabredete mich ungeschickterweise für 13 Uhr mit der Medienkontaktperson.

Dann rief ich Herrn Al Aa an. Er holte mich ab und wir begannen unsere Fahrt entlang der Küstenstraße in Richtung Deir Al Balah-Flüchtlingslager nach Süden.
Als wir an einem der UN-Sommerlager vorbeikamen, hielt er an und erzählte mir, dass dies das Lager sei, das in der Nacht zuvor von einer Gruppe von etwa 30 maskierten und bewaffneten Männern angegriffen wurde. Ich hatte davon schon im Internet gelesen (Reuters). Die Männer hatten den Wachmann gefesselt und sich dann daran gemacht, die Plastikwände zu zerschnippeln und die Sonnenschutzdächer und etliche Wassertanks zu verbrennen. Nach Angaben von Reuters veröffentlichte "eine bislang unbekannte Gruppe "Die Freien der Heimat" eine Meldung,  in der sie die Organisatoren des Lagers, die UNRWA, wegen "der Unterrichtung von Schulmädchen in Fitness, Tanzen und Unmoral." kritisierten."

Es war mir wieder einmal passiert: Weil die Formate von höher aufgelöstem Video und Fotos nicht zusammenpassen,
stellte ich für Fotos das Videoformat um und leider immer wieder mal nicht gleich wieder zurück.

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Für das bequeme Aufschlitzen der Plastikbahnen hatten die Angreifer
Teppichmesser an langen Stangen mitgebracht

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Vorher und nachher


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Eines der großen Hinweisschilder an einem Gewächshaus,
in dem offensichtlich Tomaten angebaut wurden.

Wir hielten an einer der UNWRA-Schulen am Rande des Deir Al Balah-Flüchtlingslagers an. Ursprünglich wollte ich auch etwas Zeit im Flüchtlingslager verbringen.
Die Schulen werden im Schichtunterricht betrieben. Die Mädchen dieser Grundschule waren kurz nach 11:30 Uhr schon auf dem Weg nach Hause. Ich ging in die Schule hinein und fragte die Rektorin, ob es mit dem Schulbetrieb Probleme gäbe. Sie meinte, die Schule wäre ziemlich gut ausgestattet, "fast so gut wie die privaten Schulen". Sie gab mir den Rat, doch mal in eine der normalen Schulen hineinzuschauen, die sich nahe der Hauptdurchgangsstraße befanden.
 
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Wir fuhren zu einer Sekundärschule für Jungen (Al'Manfoloti) hinüber. Als ich durch das Eingangstor trat, standen die Jungen in Reih und Glied wie zum Appell im Schulhof und hörten sich einen Lautsprecheransage an. Ich fand das Lehrerzimmer. Die Lehrer waren etwas überrascht und bedauerten, mir die Schule nicht zeigen zu können, denn dazu bedürfte es der Genehmigung der Schulbehörde, die sich im nächsten Ort befand. Dafür hatte ich die Zeit nicht.
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Der Englischlehrer meinte, er könne mir zumindest die sanitären Einrichtungen zeigen – zwei Flachbauten an der Außenseite des Hofes. Es waren eine ganze Reihe von Waschbecken vorhanden, aber für 800 Schüler nur ein einziger Wasserhahn. Bei der angrenzenden Außenmauer war damit zu rechnen, dass sie kurz über lang umfallen würde, weshalb sich die Schüler nicht in ihrer Nähe aufhalten durften.
Was die Wasserhähne angeht, gibt es anscheinend ein doppeltes Problem. Wie man mir im Hotel sagte, kosten die Hähne ungefähr dreimal soviel wie früher, und außerdem dürfte wohl sowieso kein Geld da sein. Das ist ja selbst in deutschen Schulen nicht so ganz unbekannt.

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Wir mußten uns auf den Weg nach Gaza Stadt machen, wo ich die Medienkontaktperson besuchen wollte. Auf dem Weg dorthin filmte ich das Begrüßungszeichen von Gaza Stadt und ein in der Nähe befindliches Riesenrad, das aber anscheinend nicht in Betrieb war.
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Ich war pünktlich, aber die Medienkontaktperson tauchte erst 40 Minuten später auf. Ich saß in dem verstaubten Büro zwischen Stapeln von vergilbten Berichten und schaute mir im laufenden Fernseher Al Jazeera auf Arabisch an, wo gerade ein Interview mit Ann Wright gezeigt wurde, die ich beim Gaza Freedom March in Kairo kennengelernt hatte. Als die Medienkontaktperson dann schließlich auftauchte, konnte sie mir bei meiner speziellen Frage auch nicht weiterhelfen. Ich hätte meine Frage wohl doch lieber gleich am Telefon stellen sollen.
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Da ich in der Nähe der Islamischen Universität war, fragte ich telefonisch nach, ob jemand Zeit hätte, sich mit mir zu unterhalten. Das wurde aber erst für die Mittagszeit des nächsten Tages in Aussicht gestellt.

Ich fuhr zum Hotel zurück, wo mich die Männer an der Rezeption einem anderen deutschen Gast vorstellten, Lukas Mall, ein junger Mann, der von den israelischen Behörden eine Durchlassgenehmigung zum Besuch eines bestimmten Projekts bekommen hatte. Dieser Besuch war wohl abgeschlossen und er wollte nun noch ein psychosoziales Zentrum besuchen. Die genauen Umstände sind mir nicht bekannt, aber weil ich bis dahin nur sehr wenig lokale Kontakte gehabt hatte, fragte ich ihn, ob ich mich anschließen dürfe.

Wir gingen wohl ziemlich eine halbe Stunde zu Fuß. Zuerst in Richtung Innenstadt bis zur westlichen Seite der Islamischen Universität und dann 'südlich' am Al Quds Krankenhaus vorbei, wo wir 'östlich' abbogen. Auf dem Weg kamen wir auch an der Al Azhar Universität vorbei. Im Innenhof stand eine Gruppe junger Männer um eine große palästinensische Fahne herum. Ich war sehr überrascht, als ein Passant eine sehr abwertende Bemerkung über die Gruppe machte und andeutete, dass es keine Studenten seien.
Im Anschluß an die Islamische Universität befindet sich das Ministeriumsgelände mit seinen geisterhaften Ruinen (offenbar ein beliebter Hintergrund für deutsche Nachrichtenmeldungen).
In einem Eckgebäude befand sich das türkische Kulturzentrum oder wohl eher ein Hilfszentrum, denn auf dem Schild davor war das IHH Emblem, das in jenen Tagen eine besondere Bedeutung bekam.
Vom Al-Quds Krankenhaus ist ein Annex durch Phosphorbomben zerstört worden. Auf einer größeren Freifläche gegenüber hat sich eine kommunale Einrichtung befunden. Das Psychosoziale Zentrum grenzt an diesen Platz.

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In einem der Räume fand Musikunterricht für Kinder statt. Nach der bereits erwähnten Studie aus dem Jahr 2009 waren nur etwa 2 % der Kinder nicht durch die Operation 'Gegossenes Blei'  traumatisiert. Mehrere Mädchen führten uns ihr Klavierspiel vor, in einem Fall vierhändig mit ihrer russischen Lehrerin (die mit einem palästinensischen Arzt verheiratet ist). In einem Nebenraum war das Zitherspiel eines kleinen Jungen zu bewundern (mp3, 2.2 MB). Er spielte sehr konzentriert und war am Ende sichtlich stolz.
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Meinem Magen ging es deutlich besser und ich beschloss, am Abend zu einem Restaurant in der Innenstadt zu gehen. Nach dem Essen lief ich zum Hotel zurück, und als ich mich der Kreuzung der zum Strand hinunter führenden Hauptstraße näherte, bemerkte ich einen prächtig beleuchteten Laden, der mir bis dahin nicht aufgefallen war. Es war ein Laden für Baklava-Kekse. Ich freute mich, für meine Frau ein Mitbringsel aus Gaza gefunden zu haben.

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Dienstag, 25. Mai 2010

Dies war nun wirklich mein letzter ganzer Tag. Ich entschloss mich zu einer längeren Fahrradausflug. Der Karte nach zu urteilen hätte es möglich sein sollen, südlich von Gaza Stadt quer über den Gazastreifen zu fahren und gegen Mittag wieder in Gaza Stadt zurück zu sein. Ich nahm mir sogar die Zeit, einige GPS-Referenzpunkte aus der Satellitenkarte zu entnehmen. Dummerweise bin ich dabei nicht auf die volle Vergrößerung gegangen und bemerkte dadurch nicht, dass es bei meiner ausgedruckten ‚Zerstörungs‘-Karte direkt zu Beginn der Tour an der Küstenstraße einen Fehler gab. Anstatt die grün eingezeichnete Strecke einzuschlagen, bewegte ich mich deshalb entlang des rot eingetragenen Wegs. Zu Anfang war das sogar richtig, aber ich hätte gleich scharf abbiegen müssen. Mir war es dann schon bald klar, dass ich mich in die falsche Richtung bewegte und ich versuchte, auf einem Nebenweg wieder auf die richtige Strecke zurückzukommen. Aber dieser Weg endete bald in den Feldern. Es gab noch eine weitere nicht erwartete Überraschung: Selbst in den bebauten Gebieten waren die Straßen derart sandig, dass ich mit meinen kleinen Rädern stecken blieb, wenn es nicht eben oder bergab ging. Weil es ein gutes Stück des Weges bergauf ging, habe ich mein Fahrrad etwa ein Viertel des Weges geschoben.

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Am Ausgangspunkt 1; Einschüsse in den Wänden
(2) Eindrücke in den Feldern, Feigenbäume und Weinstöcke

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(3) Einmündung der Al-Aqsa Straße (auf der rechten Seite)  in Route 8 (Own Al-Shawwa Straße)
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(3) Ich versuchte noch einmal die nach 'Süden' führende Straße

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Nicht weit von der Hauptstraße fielen mir diese beschädigten Gebäude auf. Aus der Karte ist zu entnehmen, dass hier zwei Gebäude zerstört wurden, und auch aus der Satellitenkarte ist zu erkennen, dass hier einmal fünf Gebäude standen. Man kann nur rätseln, was wohl in den Gehirnen der Israelis vorgegangen ist, die hier mit ihren Panzern entlang fuhren, und diese Beschädigungen an der Mauer und an den Gebäuden verursacht haben.

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Eindrücke entlang des Wegs, die wieder darauf hinweisen wie kritisch die Bewässerung zu sein scheint.

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Die Stelle (6) war der Ort, der bei mir die stärkste Emotion während dieser Reise hervorrufen hat. Ein ruhiger Platz auf dem Lande mit einigen Gewächshäusern und Häusern an einer Straßenbiegung. Die Spatzen tschilpten und hinter den Fenstern in einer grob reparierten Wand im ersten Stock eines dieser Häuser war das Geräusch von Kindern zu hören (mp3, 0.5 MB, 30 s; mpg-Video, 28 MB, 1 Minute). Am Nachbarhaus war der Einschussschaden noch nicht repariert.

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Ein Stück weiter an diesem Weg (7) bemerkte ich eine Aktivität, die ich bis dahin noch nicht gesehen hatte. Vor einer großen Ansammlung aus verbogenen Baustahlresten war jemand damit beschäftigt, einige von diesen Baustahlstücken in einer einfachen Vorrichtung gerade zu biegen und seinen Pferdewagen damit zu beladen. Er wollte nicht gefilmt werden. Deshalb bat ich einen jungen Mann mir diesen Arbeitsschritt vorzuführen.

Der Weg ging nicht weiter und deshalb blieb mir nichts weiter übrig, als mich wieder in Richtung auf der Hauptstraße zu bewegen. Hier sah ich noch etwas, was ich vorher nie gesehen hatte. Abwasser lief aus einem Haus in die Straße und von dort in ein gegenüberliegendes Feld.
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Es war nicht extrem heiß, aber die Sonne schien kräftig, und wenn ich in dem Sand überhaupt vorankommen wollte, musste ich mit aller Kraft in die Pedale treten. So war ich schon froh, wieder etwas näher an der Zivilisation zu sein. Vor einem Haus war ein schattiges Plätzchen, und ich beschloss eine Pause zu machen. Gegenüber war ein Friseursalon. Als man mich bemerkte, wurde ich hineingebeten. Dort war es aber ziemlich warm und ich blieb doch lieber draußen. Daraufhin brachte mir jemand einen Stuhl und ich machte ein Foto von all den netten Leuten.
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Es war schon fast Mittag und ich beschloss, direkt in die Innenstadt zu fahren und zu sehen, ob sich an diesem Tag die Möglichkeit ergab, mit jemand von der Islamischen Universität zu reden. 
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Ich fuhr an einem weiteren enthaupteten Minarett vorbei. Auch das zweite Minarett hatte Einschussschäden.
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(10) Minarette
(11) Seitenstraße, im Hintergrund eines der Hochhäuser (Al-Sosi tower) mit einer nicht fertig gestellten Rückseite.

Ich hatte Glück. Es waren mehrere Professoren der Ingenieursfakultät anwesend. Der Dekan, Professor Jendia, gab mir auf Deutsch ein Interview über die Situation des Bauwesens (youtube-Video).
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Professor Jendia, Erinnerungsbild mit den Professoren Jendia and Arafa

Ich fuhr zurück zum Hotel. Der Reifen des Hinterrads hatte schon stark an Luft verloren. 
Später ging ich noch einmal zum Hafen und filmte die äußere Mole von der Spitze der inneren Mole.
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Am späten Nachmittag lief ich noch einmal hinüber zum Flüchtlingslager. Einige Jungen fragten mich nach meinem Fahrrad.
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Palästinensisches Graffiti. Geschäfte, die die Hilfsgüter der UN direkt neben der UN-Ausgabestelle verkauften.
Ein 'Gebäude' gegenüber.

Ich betrat eines dieser Geschäfte und machte dort einige Bilder. Ich habe später versucht herauszukriegen was an einem normalen Nahrungsmittelpaket enthalten ist und wie lange es reichen muss. Über meine Kontakte zu UN-Stellen in Gaza war nur eine sehr pauschale Angabe zu bekommen. Ich fand dann aber doch in einem Bericht genauere Angaben (dazu siehe Sonderseite).
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Beim Weitergehen traf ich auf einen älteren Mann, der gut Englisch sprach. Er erzählte mir, dass in seinem Haus (zweites Foto unten) 34 Menschen auf einer Fläche von 100 Quadratmetern lebten.
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Noch einige Eindrücke vom Lager.
Die Tankstelle im letzten Foto befindet sich nur einige 100 m vom Flüchtlingslager entfernt .

Am Abend kam Dr. Yussef El Modalal ins Hotel und gab mir auf Deutsch ein Interview über die Situation des Gesundheitswesens (youtube-Video).
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Mittwoch, 26. Mai 2010

Der private Taxifahrer, der mich an mehreren Tagen gefahren hatte, Herr Al Aa, fuhr mich zum Rafah-Übergang. Wir fuhren durch Deir Al-Balah und er wies mich auf die reparierte Straße hin. Hier hatten die Israelis während der Operation 'Gegossenes Blei' einen Graben in die Hauptstraße gepflügt.

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Ich hatte erwartet, dass mein Übergang nach Ägypten an diesem Tag nunmehr glatt verlaufen würde, aber das war nicht so ganz der Fall. Es vergingen sieben Stunden bis ich endlich durch das Tor des ägyptischen Kontrollpunkts hinaustrat.

Weil das Wochenende nahte, wollte ich versuchen, noch an diesem Abend nach Kairo zu kommen. Der Bus war schon abgefahren. Der Taxifahrer fand die Limousinen in El-Arish. Es war schon 18 Uhr, aber zu meiner großen Erleichterung war es nicht schwierig, jemand zu finden, der gewillt war, mich die vier bis fünf Stunden-Strecke nach Kairo zu fahren.
Der Taxifahrer machte einen entspannten Eindruck und die Fahrerei machte ihm offenbar Spaß, bei vollem Vertrauen in die Funktionsfähigkeit des alten Mercedes.
Als es dunkelte, begegneten wir einem Lastwagenkonvoi mit palästinensischen Fahnen an der Ladung. Ich erfuhr später, dass es sich um eine Hilfslieferung aus den Emiraten handelte.

In der Nähe des Suez Kanals gab es die letzte Beunruhigung. Der Fahrer wendete das Taxi auf die Gegenfahrbahn und kurz darauf hielt hinter uns eine andere Limousine. Etliche Leute stiegen aus und begannen mein Gepäck auf die Straße zu stellen und ihres einzuladen. Es dauerte eine ganze Weile bis ich unter Vermittlung des Hotels in Kairo mitbekommen hatte, dass wir unsere Reise mit dem anderen Taxi fortsetzen würden. Um 23 Uhr war ich zurück in der vertrauten Umgebung des Tahrir-Platzes in Kairo.

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Limousinen in El-Arish, der Fahrer, beflagter LKW in einem Konvoi nach Gaza, Taxiwechsel

Während ich an diesem Bericht schrieb, fand das Flottillenereignis statt. Neun Menschen starben, die den Menschen in Gaza Hilfe bringen wollten. Das Ereignis hat Ägypten veranlasst, die Grenze auf Dauer zu öffnen, was aber nicht bedeutet, dass der Übergang einfach geworden ist. Israel hat die Blockade teilweise aufgehoben und lässt jetzt die Sachen hinein, die durch die Tunnel ohnehin schon hineinkamen. Einen Hinweis, wie wenig sich die Situation in Wirklichkeit verändert hat, kann man der Nachricht entnehmen, dass Israel die elektrischen Rollstühle der Gaza-Flottille nur ohne Batterien und ohne Ladegeräte nach Gaza hinein lassen wollte (New York Times, 30. Juni 2010).
Eine wirkliche Veränderung wird erst eintreten, wenn es für die lokale Wirtschaft möglich wird, sich zu erholen (AP, 21.7.10). Es ist allerdings zu hoffen, dass einige Wiederaufbauprojekte auf den Weg gebracht werden und dass es Verbesserungen an der Infrastruktur geben wird.

Ich möchte hier all denen danken, die mir diese Reise ermöglicht haben.

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